zorg.ch
#18481 by @ 13.04.2003 21:51 - nach oben -
Dä von Däniken goht ab

Kleine Welt der grossen Wunder
Im Mystery Park sollen die Besucher das Staunen wieder lernen

Interlaken. Am 24. Mai wird Erich von Dänikens Wunschtraum erfüllt. Er kann seinen 86 Mio. Franken teuren Mystery Park eröffnen. Noch ist die neue Welt der grossen Rätsel eine durchaus reale Baustelle. Es wird gearbeitet, was das Zeug hält.

Christine Brand

Es ist der erste Regentag seit Wochen. Graupel, Wind, Sturm. Dunkelgraue Wolken umhüllen Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Alpenpanorama ist weg. Der Himmel hängt tief. An Tagen wie diesem soll ab dem 24. Mai der Umsatz in die Höhe schnellen. «Unser Park ist wetterfest», sagt Silvio Weilenmann, PR-Mann vom Mystery Park.

Ein Fernsehteam aus Taiwan hat sich angemeldet. Und eines aus Polen. Das deutsche Magazin Stern wird Matten demnächst einen Besuch abstatten. Für die Eröffnung sind 300 Journalisten geladen. Weilenmann: «Das Interesse ist enorm.» Noch ist der Park neben der Autobahn bei Interlaken - in der Gemeinde Matten - eine seltsam anmutende Baustelle, die einem bunten Kinderbaukasten entsprungen sein könnte. Enorm ist auch die Arbeit, die noch ansteht, bis eröffnet werden kann. Über-all wird gestrichen, Böden werden verlegt.
Kunststoff-Pyramide

«Hier sind wir in Ägypten», sagt Weilenmann. Das ist leicht zu erraten: Im gelben Wüstensand steht eine Kunststoff-Pyramide. Im Innern gehts zuerst in einen grossen Saal mit 250 Plätzen, in dem der künftige Besucher mit einem 13-minütigen Film auf das Thema eingestimmt wird. Wie haben die Ägypter die Pyramiden aufgebaut? Warum wurden in keiner Pyramide Rauchspuren von Fakeln gefunden? Rätsel über Rätsel. «Wir geben keine Antworten», sagt Silvio Weilenmann. «Wir stellen nur Fragen.» Der Park zeige die Wunder dieser Welt, die wissenschaftlich nicht zu erklären seien - und präsentiere alle Theorien. Die Pyramide ist einer von sieben Pavillons, die in einem Kreis angeordnet sind. In der Mitte steht ein Turm, 41 Meter oder 227 Treppenstufen hoch, mit einer runden Aussichtskugel mit dreieckigen Fenstern. Die sieben Pavillons - sechs widmen sich der Vergangenheit, einer der Zukunft - sind durch einen gläsernen Rundgang miteinander verbunden. Der Pavillon Vimana dreht sich um antike indische Schriften, die von einem «Apparat» berichten, der «sich aus innerer Kraft bewegt wie ein Vogel, ob auf der Erde, im Wasser oder in der Luft». Im Pavillon MegaStones wird mit einer Lasershow und Kunststoffsteinen die Geschichte von Stonehenge dargestellt. In «Contact» wird der Kontakt zwischen technologisch unterentwickelten Völkern mit technologisch fortgeschritteneren Zivilisationen thematisiert - wobei mit Letzteren nicht unbedingt die menschliche Zivilisation gemeint ist. Und im Pavillon Nazca lässt es sich virtuell über peruanische Ebenen mit den überdimensionierten, geometrischen Linien fliegen.
500 000 Besucher pro Jahr

Die Pavillons sind alle nach dem gleichen System aufgebaut: «Zuerst wird der Besucher mit einer Audio-Show gluschtig gemacht», sagt Weilenmann. Danach können sich Interessierte in so genannten «Side-Rooms» in das Thema vertiefen. Jeder Besucher wird mit einem Kopfhörer für ein Ohr ausgestattet. Im Mystery Park soll man sich nicht nur vergnügen, man soll auch etwas lernen. Weilenmann: «Jeder Besucher soll etwas mit nach Hause nehmen.» 500 000 sollen es sein, pro Jahr. 370 000 Besucher braucht es, damit die Betriebsrechnung aufgeht. Zuerst sollen die Schweizer kommen, dann die Deutschen. 60 Millionen Bücher hat von Däniken verkauft. Sein Park wird auch Pilgerstätte sein. Dann sollen Japaner, Chinesen und Amerikaner folgen. Der Krieg in Irak macht Weilenmann diesbezüglich keine Sorgen.
Eigener Bahnhof

Der Bau des Parks hat 86 Mio. Franken gekostet. Er ist 100 000 Quadratmeter gross, verfügt über 30 000 Quadratmeter Parkplatz, Der Park schafft 100 Vollzeitstellen - und er wird einen eigenen SBB-Bahnhof erhalten. Die Tageskapazität liegt bei 6500 Eintritten. Eintrittskarten kosten 45 Franken. Der Vorverkauf läuft jetzt gerade an. «Manchmal», sagt Silvio Weilenmann, «kann ich selber kaum glauben, dass der Park jetzt wirklich eröffnet wird.» Denn etwas Derartiges in der Schweiz zu realisieren, sei fast ein Ding der Unmöglichkeit. Erich von Däniken selber hat keine Zeit, um nervös zu sein. Er düst derzeit durch die Welt. «Ich bin gerade in Warschau», sagt er. Sein Handy rauscht. Doch, er freue sich, seinen grossen Wunschtraum jetzt realisieren zu können. «Es war schon lange mein Wunsch, die faszinierenden Schwingungen der Neugier wieder in unsere Gesellschaft zu bringen.» Dies gehe nun in Erfüllung. «Im Mystery Park», sagt von Däniken, «werden die Menschen das Staunen wieder lernen.»

Aus dem Tagblatt vom Samstag, 12. April 2003
zorg.ch
#18485 by @ 13.04.2003 22:36 - nach oben -
klingt interessant.
Ob die wohl Gruppen-Rabatt fuer zorg geben?
zorg.ch
#18544 by @ 14.04.2003 23:46 - nach oben -
Merci Kine, dass Du mal _vorbeigehst_, fragst und Dich um die Anmeldungen kümmerst :)
Wir sind immer froh, wenn jemand sowas übernimmt.
Nicht wahr Hans?
zorg.ch
#18574 by @ 15.04.2003 12:14 - nach oben -
ähä cedi, genau!
zorg.ch
#18598 by @ 15.04.2003 21:03 - nach oben -
gerngeschehen, peter.