Wer das Interview von Stephan Klapproth nach der Wahl von Didier Burkhalter gesehen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass sehr pehinderte Fragen gestellt wurden.
Zum Beispiel wurde gefragt, was in dem Umschlag war, welches ihm von Chouchepin ĂŒbergeben wurde. Ob da jetzt die SchlĂŒssel zur Atombombe wĂ€ren...
Weiter wurde gefragt, ob sie ein Bild zeigen dĂŒrfen, auf welchem er seine Frau kĂŒsst.
Das ist meiner Meinung nach diletantischer Journalismus welcher sicher nicht mit Steuergelder gefördert werden darf.
Ich den Herren und Damen von 10 vor 10 nicht zum ersten mal geschrieben und mich diesbezĂŒglich negativ geĂ€usert.
Folgende Angwort habe ich heute bekommen.
Guten Tag Herr Schawalder
Sie haben sich kritisch zum gestrigen Interview unseres Moderators Stephan Klapproth geĂ€ussert. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst und haben Ihre EinwĂ€nde an der heutigen Redaktionssitzung eingehend diskutiert. Zugegeben, es war ein GesprĂ€ch der leichteren Sorte. Dahinter steckten aber durchaus journalistische Ăberlegungen.
Das Interview mit Bundesrat Burkhalter beginnt mit einer herzlichen Gratulation. Die erste Frage betrifft die Grundmotivation, aus welcher heraus der NeugewĂ€hlte ĂŒberhaupt Politik betreibt und ist somit durchaus politisch. Die drei weiteren Fragen gehen in der Tat in eine persönlichere Richtung. Das planten wir aus zwei GrĂŒnden so: Erstens waren direkt vor unserer Sendung im âclasse politiqueâ die politischen Absichten von Didier Burkhalter mit ihm ausfĂŒhrlichst diskutiert worden und wir gehen davon aus, dass ein grosser Teil unseres Publikums dies mitverfolgt hat. Zweitens wollten wir den Mann, der in der Deutschschweiz wenig bekannt ist und mitunter schon das Etikett âlangweiligâ oder âleidenschaftslosâ angeheftet bekommen hat, dem Publikum auch persönlich etwas nĂ€her bringen. BundesrĂ€te/BundesrĂ€tinnen sind ja nicht nur Fachpolitiker/innen, sondern â wie es so schön heisst â âLandesvĂ€terâ und âLandesmĂŒtterâ. Daher sehen wir âprivateâ Fragen in diesem Zusammenhang nicht als ungebĂŒhrlichen Voyeurismus. Dass wir dabei die Grenzen respektieren, die der Betroffene selbst setzt, sah man daran, dass der Moderator es ausdrĂŒcklich Herrn Burkhalter ĂŒberliess, ob wir ein schweizweit von den Presseagenturen verbreitetes Pressefoto in der Sendung zeigen sollten oder nicht.
Gerne hoffen wir, dass Sie unsere Ăberlegungen wenigstens ein StĂŒck weit nachvollziehen können. Wir können Ihnen versichern, dass wir schon sehr bald rein sachlich-politische GesprĂ€che mit dem neuen Bundesrat fĂŒhren werden.
er hat sich rechtfertigt. das sagt sicher was aus. Eigentlich habe ich keine Antwort erwartet da ich ja auch keine Frage, sondern nur meine Meinung kundgetan habe.