Ich verstehe deine Einwände. Ein Vergleich: Wenn es möglich wäre (was zum guten Glück nicht so ist), dass man als unmündige Person in eine politische Partei, durch Initiative der Eltern, eintretten musst. Aber du später merkst, dass die politischen Ziel nicht deinen eigenen Standpunkten entsprechen. Wie würdest du dich fühlen?
Meine Meinung zum ganzen Religionsding dahingehend ist: Du wirst in ein Verein aufgenommen, der dir diverse Dienstleistungen verspricht (Seelenfrieden, Soziale Dienstleistungen, Betreung von schwangeren Frauen etc...). Nach ein paar Gratis-Jahren musst du dann ein bischen Geld zahlen ohne je einen Vertrag unterschrieben zu haben. Zum guten Glück werden hierzulande die versprochenen Service-Dienstleistungen erfüllt (dieser Punkt geht an die Kirche). Jedoch müssen diese Leistungen aber immer mehr von der Landesregierungen gestellt werden (Kirchensteuer deckt heutzutage nicht einmal 30% des Kirchenaufwands ab, tendenz sinkend). Du kannst entweder sozial handeln indem du die Kirchensteuern zahlst oder die SP und die Grünen wählst welche die Ausgabe im Sozialwesen erhöhen.
Aber wirst du gefragt wen du getauft wirst? Nein. In der Zeit zwischen Taufe und Mündigkeit wirst du quasi dazu gedrillt später einmal der Kirche treu zu zahlen (Religionsuntericht, Gottesdienst, etc...). Du kannst später gewiss noch, dank Religionsfreiheit, aussteigen. Aber denoch denken viele Menschen sie würden etwas "Gutes" tun. Ich will nicht so weit gehen und von Gedanken-Manipulation oder Opium-des-Volkes zu schwafeln, aber auch die Kirche vertritt machtpolitische Aspekte und dafür benötigt sie eine effektive Werbung.
Was meine Eltern betrifft: Die wollten mich eigentlich gar nicht taufen. Aber die Verwandschaft hat sie gedrängt (kultureller Gruppenzwang?). Am Schluss waren meine Eltern dermassen genervt, dass sie dem Affen Zucker gegeben haben. Die Formsache wurde erledigt, heute fragt mich mein Vater ob er noch Austrittsformulare mitbringen soll wenn er das nächste mal beim Rathaus vorbeigeht.