Aber an einer Stelle dringt der Propagandacharakter etwas zu fest zum Vorschein, nämlich als sie sich selber widerspricht:
Wird die Initiative angenommen [...] können aber weiterhin Nahrungs- und Futtermittel mit Anteilen gentechnisch veränderter Organismen eingeführt werden. Auch die gentechnische Pflanzenforschung kann in Schweizer Labors weiter geführt werden
Die Forschung wird von einem JA also nicht beeinträchtigt.
Aber fünf Jahre ungenutzt verstreichen lassen, sich von einer weltweiten Entwicklung abzukoppeln – das kann sich die Schweiz nicht leisten, ohne wissenschaftlich und wirtschaftlich ins Hintertreffen zu geraten.
Soso. Ungenutzt? Abkoppeln? Hintertreffen? Die Forschung ist ja erlaubt, hat sie gesagt.
Also mal grundsätzlich: Die Initiative ist schon ein bisschen scheisse. Ich hätte die von Anfang an restriktiver aufgezogen, dann wäre auch eine tiefere Diskussion losgegangen. Momentan wird sie einfach wegdiskutiert, weil sich schlussendlich ja eh nichts ändert. Von mir aus könnte man auch die Einfuhr gentechnisch veränderter Futtermittel verbieten. DAS wäre dann interessant geworden als Initiative, das hätte noch ein paar Gelder mehr für den Abstimmungskampf mobilisiert, weil dann wäre es wirklich um etwas gegangen.
Aber als Gentech-Esswaren-Gegner muss man die Initiative annehmen, weil sie durchaus Signalwirkung hat. Wenn sie abgelehnt wird, sagt niemand: "das war, weil sie eh nichts gebracht hätte, aber grundsätzlich will die Schweiz eben schon keinen Gentechfood". Nein, man sagt die Schweiz will Gentech. Das ist halt Politik, und bei diesem Spielchen gilt es richtig mitzuspielen.
Das mit der Forschung habe ich schon in meinem ersten Post erwähnt. Nicht beinträchtig ist ein bisschen schwammig. Denn wer forscht gerne in einem Land an etwas, wo es ausser in der Forschung, verboten ist?
Die Abstimmung ist ein elender Witz. Es dauert sowieso für einen Bauern MINDESTENS 5 Jahre bis er die Bewilligung für den Anbau von Gentechpflanzen erhält. Genau so lange wie das Moratorium dauert...