Ich habe meine Meinung revidiert, denn anscheinend sei der Gül doch nicht so schlimm, und dann wäre es schon recht falsch, so ein Militärputsch.
Die NZZ beschrieb heute wieder die Verhältnisse in der Türkei; der Regierungschef Erdogan hatte heute eine selbstbewusste Rede gehalten, sogar die Istanbuler Börse konnte sich deswegen etwas erholen. Die Zeitung meint dazu nun:
"Mit dieser Rede hat er zudem gezeigt, wie paradox die türkische Politik ist. Ausgerechnet die Islamisten erweisen sich als die Verteidiger der westlichen Prinzipien von Demokratie und Menschenrechten. Ihre politischen Rivalen hingegen, die sich als westlich orientiert bezeichnen, sind bereit, die Demokratie im Namen einer vage definierten Trennung zwischen Staat und Religion zu opfern." (1. Seite unten)
Ich kenne halt keine konkreten Taten, weder der Islamisten noch der westlich orientierten Rivalen. Gehen wir mal davon aus, dass der Journalist keinen Scheiss laberte.
Der Putsch steht auch noch an:
"Das Memorandum, in dem die Armeeführung am Freitag mit einem Putsch drohte, falls Gül zum Präsidenten gewählt werden sollte, hängt nach wie vor wie ein Damoklesschwert über der türkischen Politik." (gleicher Artikel am Schluss)
Entweder kommt also ein Gül an die Macht, der die Demokratie respektiert, oder der das nicht tut. Oder ein Gül kommt an die Macht, und wird gewaltsam gestürzt. Ich denke, das gibt noch eine Sauerei da unten. Schade.
