NatĂŒrlich helfe ich dir gerne auf die SprĂŒnge.
Nehmen wir z.B. folgende Textpassage:
[...]
Besonnenheit und Geschmack haben in unserer Kultur kaum mehr eine Chance. Doch ist das ein Grund fĂŒr Kulturkritik? Auch wenn es weh tut: Wir mĂŒssen lernen, mit Geschmacklosigkeiten zu leben. [...]
Herr Bolz versucht uns hier davon zu ĂŒberzeugen, dass der jetztige Zustand der medialen Versklavung völlig in Ordnung ist, und dass wir uns mit dem manipulierenden, niveaulosen Programm abfinden mĂŒssen. MĂŒssen wir das? Also ich muss das nicht. Ich weiss ja nicht wie ihr das seht.
Zudem hat Herr Bolz genau wie viele andere Spiegel Redaktoren (nicht alle, aber viele) eine fast kindliche Freude daran aus der Luft gegriffene Behauptungen aufzustellen. Er meint ja, dass Geschmack in unserer Kultur kaum mehr eine Chance hat. HALLO? Es wĂŒrde mich schon schaurig interessieren, wo er diese ziemlich brisante _Tatsache_ aufgegriffen hat. Aber das ist ein anderer Grund wieso ich den Spiegel nicht mag.
ZurĂŒck zum Pro-Medien Statement:
Nun, es ist zwar richtig, dass in keinem Satz ein offensichtliches Pro-Medien Bekenntniss gemacht wurde. Durch seine Wortwahl, Schreibstil und ganz wesentlich durch subtile Botschaften versucht er uns davon zu ĂŒberzeugen, dass die Medien gut sind und zwar so wie sie jetzt sind. Und daraus schliesse ich eine Pro-Medien Gesinnung.
Aber ich kanns ihm nicht verĂŒbeln. Er ist Journalist, natĂŒrlich ist er Pro-Medien.
Naja... das tönt fĂŒr mich weniger wie eine Hoch-Leben-die-Medien-Spruch, und mehr nach Resignation.
Ich finde er hat damit recht: obwohl höchstens mein Arsch interessierte, was mit Deutschlangs Promis im Jungle abgeht, bekam ich davon was mit. Also: man muss lernen mit Geschmacklosigkeit zu leben. Ein bisschen.
gopf!
"Herr Bolz genau wie viele andere Spiegel Redaktoren"
dĂ€ hĂ€rr bolz - ja, de ĂŒbĂ€r de so motzisch - isch im fall kĂ€n spiegel-reporter/redaktor/wasauimmĂ€r, sondĂ€rn mediĂ€wĂŒssĂ€schaftlĂ€r!
und so einĂ€ sötts jo wĂŒssĂ€, suscht chönntĂ€mĂ€r jo gad immĂ€r dĂ€ sneez losĂ€, de weiss jo immĂ€r allĂ€s bessĂ€r!
so, jetzt doch mol no mini meinig:
ich findĂ€, mĂ€r chan ungetrost vĂ€rschidĂ€ni artikĂ€l - au wĂ€nns vu redaktorĂ€ imĂ€ persönlich gschribnĂ€ schtiil isch - lĂ€sĂ€ und sich dĂ€nn Ă€ eigĂ€ni meinig bildĂ€! odĂ€r bisch zdumm dĂ€fĂŒr?
wĂ€nndĂ€r doch einĂ€ vumĂ€ film vĂ€rzellt ischĂ€s doch au hinĂ€ und vornĂ€ nöd objektiv, odĂ€r? trotzdem losisch zuĂ€, suscht mĂŒĂ€stisch dĂ€r jo _jedĂ€_ go inĂ€ziĂ€.
und: obwohl ich de text (wo jo soooo fĂŒr d'mediĂ€ isch) glĂ€sĂ€ han, bini voll dĂ€gĂ€gĂ€.
abĂ€r nöd wĂ€g dinĂ€rĂ€ - imho nöd gerĂ€chtĂ€ - meinig, sondĂ€rn wili sĂ€lbĂ€r au chan ĂŒbĂ€rleggĂ€ uf grund vu sachĂ€, wonĂ€r da gschribĂ€ hĂ€t.
z.b. das fÀrnseh emotionalisiÀrt usw.
Ă€h chef, die sache mit dem geschmack ist aber so wie er sagt.
man kann drecksmusik machen und ein grossteil der leute mögen das. man kann deppen auf ne bĂŒhne stellen und die leute mögen das. und weil wir alle manchmal in den grossen hellen raum mit der decke die manchmal blau und manchmal schwarz mit weissen punkten ist gehen, werden wir unweigerlich mit der scheisse konfrontiert.
das ist jetzt kein Motz von mir, sondern nur ne feststellung. mich störts nicht.