stimmt. cedis psyche ist irgendwie etwas eigenartig. einerseits sicher nicht schwach und beeinflussbar, andererseits dann doch wieder genĂŒgend beeindruckbar :)
aber das restrisiko ist einfach viel zu gross, denn stell dir mal vor, der sedi wuerde in so eine sekte reinrutschen. der waere der super-rekrutierer! und das darf einfach nicht passieren :-)
Hach, und schon wieder fÀngt die MilitÀrdiskussion an...
Ich gebe folgendes zu:
1) Das MilitÀr hat mich beeindruckt
2) Die militÀrische GehirnwÀsche hat bei mir musterhaft gewirkt
3) Es hat mein Selbstbewusstsein gestÀrkt
4) Es hat den Charakter insofern etwas geformt, als dass meine Moral es mir jetzt zulĂ€sst, einem Menschen mehr Schmerzen zuzufĂŒgen, als sie dies vor dem Dienst tat
Zu 1) Ist Geschmackssache, lohnt sich nicht, zu streiten.
2) Ich weiss jetzt, wie sie funktioniert, und bin sie soeben selber am ausfĂŒhren. Sie funktioniert lĂ€ngst nicht bei allen gleich gut, bei mir hat sie eingeschlagen, weil ich mich sowieso noch in einem langen Entwicklungsprozess befinde. Ich habe sie anklopfen, eintreten, wirken und bei mir wohnen lassen, aber sie hat mir nicht mein Haus kaputtgemacht. Folgende Sachverhalte belegen meine Sichtweise:
a) Meine wenigen Feinde im MilitĂ€r sind in der Hierarchie ĂŒber mir, unter mir habe ich keine oder keine mir bekannten. Diese Leute sind Arschlöcher, denen das MilitĂ€r das Gehirn weggelutscht hat. Alle Anderen sind normale Menschen, mit sozialen Kompetenzen und GespĂŒr. Oder hĂ€ngengebliebene Rekruten, aber die tun mir ja nichts.
b) 'Meine' Rekruten folgen mir, haben Respekt, finden mich aber dennoch kein Arschloch.
Mir wurde schon das Gewehr und die Schuhe freiwillig von Rekruten geputzt, weil ich spĂ€t dran war (was natĂŒrlich hin und wieder vorkommt), sie haben schon frewillig LiegestĂŒtzen mit mir gemacht, wollten bei Gruppeneinteilungen lieber zu mir als zu nem andern Wachti.
Trotzdem erfĂŒlle ich meinen Auftrag; auf dem 20km Marsch z.B. startete ich mit meinem Team als viertes von vier, mit 20min RĂŒckstand auf das erste, und lief als erstes Team ins Ziel.
d) Es wird mir nie in den Sinn kommen, im Zivilleben Kleidung oder ChÀppli mit vierfruchtigem Anstrich zu tragen, wie ich das zu Hauf beobachte.
e) Ich habe zu Hause auch weiterhin meine Sauerei, und fange nicht an, die Schuhe gerade nebeneinanderzustellen, oder das TĂŒchli mit der Ăffnung gegen das Fenster aufzuhĂ€ngen.
3) Ich weiss, das hÀtte auch ein Fussballclub getan, bzw. hat auch die Pfadi, aber eben, auch das MilitÀr kann das.
4) Bevor ich in die RS ging, hĂ€tte ich eher lautstark eine Revolution angekĂŒndigt, als etwas ausgefĂŒhrt, das mir nicht besonders gefiel. Ich hĂ€tte jemanden, der einen 'Auftrag' von mir nicht korrekt ausfĂŒhrte (z.B. "Bringst Du mir diesen Brief auf die Post?"), nicht bestraft oder angeschrien, sondern vielleicht etwas angefickt und ihn dann je nach dem nochmals damit beauftragt oder es selber gemacht. Ich kann mich, z.B. in der Pfadi, wirklich kaum an FĂ€lle erinnern, wo ich ein unmenschlicher Chef war.
Das schlug sich halt auch in den Resultaten nieder; UnzuverlĂ€ssigkeit, UnpĂŒnktlichkeit etc. Solche Dinge habe ich (teilweise hĂ€hĂ€) gelernt, und auch, sie bei meinen Unterstellten durchzusetzen, sowie diese halt zu bestrafen, wenn es nicht funktioniert. Da ich aber denken kann, kann ich auch verhĂ€ltnismĂ€ssig und sinnvoll strafen, schikaniere niemanden und will auch keine Disziplin an Orten fördern, wo es nicht nötig ist.
Ich glaube nicht, dass irgendeine Sekte noch irgendwo in meiner Psyche etwas so grosses Unteretwickeltes findet, wie mein Mangel an Disziplin,
_den wohl niemand in Frage stellen möchte, und der vom MilitÀr sicher verÀndert werden kann, was wohl auch niemand bezweifeln wird, was mir wohl kaum schaden kann, was glaube ich ebenfalls niemand verneint_,
dass sie es als Angriffspunkt fĂŒr eine weitere GehirnwĂ€sche einsetzen könnte.