ich hab's geschafft, nicht einen einzigen ganzen artikel über dieses individualschicksal zu lesen. war noch schwierig, wo doch tagelang z.t. nichts anderes auf den titelseiten war.
sorry, aber unverhältnismässiger geht's ja wohl kaum mehr. ausser, es geht als nächstes eine woche um eine katze, die vom nachbarn überfahren wurde.
ich finde es schon übertrieben, dass soviel über nahost kommt. von irgendwelchen afrikanischen bürgerkriegen erfährt man auch nicht, wo wann wieviele zivilisten mit welchem typ rakete niedergestreckt worden sind, und da gehen bedeutend mehr drauf.
ohne medienkompetenz wird man heutzutage ein wrack, wage ich zu behaupten. deshalb sollte die auch in der schule gelernt werden, denn die eltern haben die ja meist selber nicht.
Ich würd meinen, wir haben in der Schule Medienkompetenz gelernt. Wenn auch nicht grad schon vom Kindergarten an, was auch etwas schwierig wär. Aber so die Lektionen beim Heyder waren recht hilfreich würd ich meinen.
Stellt sich natürlich die Frage ab welchem Schulniveau es Sin macht, solche Kompetenzen zu unterrichten.
Stimmt, ja. Aber einerseits finde ich, gehört das früher gelernt, und andererseits definiert, und nicht einfach von einem weitsichtigen Deutschlehrer eingeflossen.
Das Problem ist, in der Sek interessiert sich noch kein Schwein dafür und dann vergessen sie wieder alles. Und schlussendlich glauben si es doch den Medien.
Wo ist der Unterschied zwischen gelernt und eingeflossen?
Ich mein Deutsch wär das Fach in dem solch ein Stoff zu behandeln wär.
1. Der Staat, v.a. der Schweizer, der als eines der grössten Güter die Bildung hat, sollte besorgt sein, seine Leute richtig und gut auszubilden.
2. Ich glaube, der Schweizer Staat hat nicht soo viel Einfluss auf die Medien, wie Du das gerade heraufbeschwören willst. In teils anderen Ländern ist das sicher anders.
gell... mer chönnt au agseheneri zitigä läsä, wo mer weiss, dasses chli seriöser sind, und wenn mer nöd z'fuul isch, verschiedeni, wo übers gliche schribed. denn het mer chli es spektrum und cha sich öppe zemereime, wa würkli abgoht.
ähä. vielleicht weil das zeug ähm logisch sein sollte? beurteilen von einer primitiven death metal cd von canibal corpse aber eher mit sag ich mal "gesundem menschenverstand" und "erfahrung" möglich ist!?
logisch heisst nur folgerichtig, was die beurteilung eines musikstücks auch ist. es ist eine lösung, die du aufgrund von gelerntem herleitest. das braucht zwar sicher auch intuition, aber gerade sprachlich versierte leute oder rüde mathematiker nehmen sicher auch etwas intuition zur hand beim lösen ihrer aufgaben.
wir sind uns einfach seit jahrzehnten die gleichen fächer gewohnt, obwohl diese gar nicht mehr alle den stellenwert verdient haben, den sie besitzen; und andere gar nicht vorhanden sind, die wichtig wären.
die schule soll aufs leben vorbereiten. wenn man heute fertig ist mit der schule, wird man mit einem rauhen arbeitsmarkt konfrontiert. niemals hat man in der schule gerlernt, damit umzugehen. man weiss zwar, wie man eine bewerbung und einen lebenslauf schreibt, aber nicht, dass man 50 davon machen muss, um überhaupt eine chance zu haben. und dass man die dinge positiv angehen und durchhalten soll, dafür gibt es auch kein fach. man hört von fundamentalistischen terroristen und findet sie blöd. ohne je gemeinsamen unterricht mit islamisten und moslems gehabt und projekte mit ihnen verwirklicht zu haben. man kann sich künstliche gelenke und peilsender einbauen lassen, die augen lasern und fett absaugen lassen, aber in der anatomie hat man gelernt, was elle und speiche ist und dass es im ohr auch knochen hat. und nicht, dass man bei neuen technologien die derart tiefe veränderungen im menschen machen, ersteinmal langzeitresultate abwarten soll. man liest etwas über eine studie über dies und jenes, und hat nie gelernt, dass der grossteil der wissenschafter keine ahnung von statistik hat, dass wissenschafter unter publikationsdruck stehen, dass wissenschaftliche artikel nur gut sind, wenn möglichst viel auf sie verwiesen wird, und sie deshalb hauptsächlich gut ankommen müssen. man weiss nicht, wie man mit studien umzugehen hat, und anstatt mehrere über dasselbe thema hinzuzuziehen, glaubt man einer niederen abschrift einer von pharmakonzernen gekauften studie in 20min, bei der womöglich der 20min-designer noch die achsen auf dem diagramm vertauscht hat.
Ich würd sagen, 2/3 der von dir getauften in-der-schule-nicht-gelernt dinge, lassen sich wirklich mit gesundem Menschenverstand herausfinden.
Diesen gesunden Menschenverstand zu züchten sollte jedoch die Aufgabe der Schule sein.
Die nimmt sie aber nicht mehr wahr, wenn man die Gesellschaft anschaut.
Ist mir auch schleierhaft, wie sich der entwickeln soll, wenn man nur Mathe, Geografie und Deutsch lernt, überspitzt gesagt. Ja, früher hat das noch gereicht, und man hat sich den Rest selber zusammengereimt, aber heute überfordert das die Schüler, behaupte ich.
Früher hat man das nicht selber zusammen gereimt, sondern von den Eltern und Verwanten gelehrt bekommen. Aber heute mach ich bezweifeln dass Eltern so was tun würden. Für die Bildung ist schliesslich die Schule verantwortlich..
Gerade beim letzt Abschnitt muss ich dir voll und ganz zustimmen. Die Wissenschaft wird immer mehr von Wirtschaftsinteressen korumpiert. Heute zählt nicht mehr so die Grundlagenforschung, ausser solchen die ein hohes Prestige versprechen (Fusionskraft, bemannte Raumfahrt, etc...) , sondern eher die Entwicklung von marktreifen Fertig-Produkten.
Das ganze geht soweit, dass einzelne Wissenschaftler Forschungsergebnisse fälschen, um mehr Fördergelder zu bekommen. Oder wissenschaftliche Arbeiten nur dann wirklich beachtet werden, wenn sie in einer renomierten Zeitschrift publisiziert wurden. Das geht aber nur wenn ein dafür bereitstehender Investor die nötige Publikationsbewilligung kauft, was auch wieder kostet. Die Aussage des Inhalts der Studie gerät immer mehr in den Hintergrund, die Repräsentation bestimmter Interessensgruppen scheint wichtiger zu sein.
Aber zum guten Glück gibt es auch positve Beispiele, eine der wenigen: Perelman. Der hat ein mathematisches Jahrhundertproblem gelöst. Er hat Jahre darin investiert und hat auf einen gutbezahlten Job in der Privatwirtschaft verzichtet. Nun hätte er die Fields-Medaille für seine Arbeit bekommen, hat dies aber abgelehnt. Die Arbeit veröffntlichte er im Internet zur freien Vefügung, nich in einer Zeitschrift. Die einzige Motivation die ihn beschäftigt zu haben scheint war die Lösung des Problems zu sein und nicht Geld oder Ruhm. Ich denke mehr Akademiker sollten sich eine Scheibe von solchen Leuten abschneiden.
Was machen Wissenschaftler, die nicht so viel Zeit haben wie Perelman?
Ich bin auch der Meinung, dass es mehr leute wie ihn geben soll. Leider hängt dies weniger von den Wissenschaftlern als mehr von den Investoren ab..