1. Wenn sie von uns Entwicklungsgelder bekommen sollen sie auch unsere Waffen kaufen
Naja. Auch hier wieder mal der Vergleich mit Drogen. Wenn sie schon Entwicklungsgelder von uns bekommen sollen sie Schweizer Kokain sniffen und nicht Kolumbianisches...
2. 0.7% Anteil, den Waffenexporteueren was schenken
0.7% ist sicher nicht viel... wobei jetzt wo dus sagst... wir sind ein verdammt kleines Land... eigentlich ist das schon noch viel fĂŒr ein Land wie die Schweiz.
Egal, absolut gesehen ist das wenig. Klar wir sind nicht die USA, wir sind die Schweiz. Nur weils nicht weltbewegend ist heisst das aber nicht das es schlecht ist.
Dann der Wirtschaftliche Aspekt - absolut richtig, finde ich das beste Gegenargument. Allerdings könnten LÀnder wie Spanien zb. ein paar ArbeitsplÀtze auch ganz gut gebrauchen. Spanien 17,4%(?) Arbeitslose, Schweiz 3.5%(?).
3. Wir mĂŒssen unsere Waffen im Ausland kaufen
Wieviel % des Kriegsmaterials unserer Armee ist denn Made in Switzerland? 0.7%? :-)
China wÀre sicher nicht der einzige Lieferant, und nur weil die Schweiz einen hohen QualitÀtsstandard hat heisst das nicht dass alle Importprodukte von schlechter QualitÀt sind. Dein Computer zb.
4. Ich weiss leider noch zuwenig gut was wir alles fĂŒr RĂŒstungsgĂŒter exportieren. Meiner Meinung nach sind die 'Waffen' verschieden Böse. Sackmesser = nicht sehr Böse, Atombombe = sehr Böse. Ein MinenrĂ€umpanzer ist nach dieser Ansichtweise nicht wirklich 'Böse', eine Personenmine aber schon. Kanada hat glaub ein Personenminen Verbot, sowas in der Art, das fĂ€nde ich auch schon super.
5. Knowhow verlust.
Sicher auch ein gutes Argument. Zivile Institutionen brauchen aber auch Know How, ich glaube davon existiert auch viel ausserhalb der Waffenkonzerne in der Schweiz. ETH/CERN/PSI etc.
6. Menschliche Natur = Gut/Böse
Klar. Krieg wirds immer geben. Aber: es wird auch immer Frieden geben. Und wenn alle nur noch an den Krieg glauben und nicht mehr an den Frieden: viel Spass.
2. Der StĂ€rkere gewinnt. Wenn die Schweiz aus der RĂŒstungsindustrie ausscheidet, wird nicht Spanien zum Zug kommen, sondern ein eh schon starker. Wenn du im grossen Stil altruistisch handelst, spielst du dem Kapitalismus nur noch mehr in die HĂ€nde, verschĂ€rfst das Ungleichgewicht. Das Beste ist, jeder schaut fĂŒr sich, denn so ist es vorgesehen. Und ich sehe nicht ein, wieso die Schweiz das nicht auch tun sollte.
5. Unsere guten Unis etc. haben auch KnowHow, aber sie bauen keine Panzer. Ich will damit sagen, sie haben anderes KnowHow, also ginge tatsĂ€chlich welches verloren, wenn die RUAG schliessen mĂŒsste. Und Wissen und Technologie sind jetzt einfach das, was die Schweiz nicht verschwenden sollte.
Naja das mit Spanien habe ich gelesen in nem Anti-Initiative Artikel in der NZZ, ist mir halt grad in den Sinn gekommen.
Das jeder fĂŒr sich schaut ist sicher wichtig. Aber nicht NUR fĂŒr sich. AHV/IV/Arbeitslosengeld/Stipendien etc. sind gute Sachen imo. WĂ€ren wir alles Egoisten wĂ€ren wir immer noch Höhlenmenschen.
Know How das verloren geht ist sicher nicht gut. Kommt halt meiner Meinung nach drauf an was das fĂŒr Know How ist. Ich finds zb. nicht schlimm dass der Schweiz das Know How fehlt zur Herstellung von Atomwaffen.
Das ist der Punkt. Wenn man vorne mitmischen will, muss man das KnowHow haben, sei es gut oder böse. Wenn man jemanden schĂŒtzen will, muss man wissen, was fĂŒr eine Waffe die Gegenseite einsetzt, um eine entsprechende Schutzweste herstellen zu können. Also muss man die Waffe haben und sie "zum Guten" testen können. Es geht nicht darum, mit den HĂ€nden die Augen zu verschliessen, damit das Unheil weggeht, sondern das Unheil anzuschauen, zu analysieren, und sich dann willentlich dagegen abzugrenzen. Deswegen brauchen wir auch noch mindestens eine Serie neue KKWs, damit wir den Anschluss nicht verlieren.
Und ich spreche hier sehr schweizerisch, denn viele vor mir dachten so wie ich und nicht wie du, denn die Schweiz hat oder hatte KnowHow zum Bau von Atomwaffen... Wohl nicht abrufbereit, aber es wÀre möglich zu erarbeiten.
In den vergangenen Wochen habe ich Einblick in die MilitÀrgeschichte der Schweiz gehabt, wo uns folgendes erzÀhlt wurde, was Wiki bestÀtigt:
In der Schweiz wurde 1945 die geheime Studienkommission fĂŒr Atomenergie (SKA) unter Vorsitz des Physikers Paul Scherrer mit dem Ziel einer Schweizer Atombombe gebildet. Diese Bestrebungen wurden erst in den 1970ern durch die Ratifizierung des Atomwaffensperrvertrages durch die Schweiz endgĂŒltig beendet. Die Schweiz besaĂ mit den Reaktoren Diorit (1960â1977) und Lucens (1968â1969) zwei zur Produktion von waffenfĂ€higem Plutonium geeignete Schwerwasserreaktoren.
Know How ist sicher nichts schlechtes, wissen wie man ne Atombombe baut ist nicht dasselbe wie eine einzusetzen.
Fragt sich halt wozu sich mit viel Geld das Know How anzueigenen wenn mans nachher eh nicht braucht. OT: Wozu sich ne teure Armee leisten wenn sie eh nie eingesetzt wird.
Gerade Atomwaffen liegen ja tausende rum am vergammeln - sinnvoll eingesetztes Geld? Ja/Nein?
Costa Rica hat also die Armee der USA? Jene wird aber wenigstens eingesetzt. Die Schweizer Soldaten trainieren nur die ganze Zeit.
Ist ja super dass sie ihr Leben nicht riskieren mĂŒssen, aber der Spass kostet ja auch was. 3'898 Millionen warens 2006, das ist nicht wenig Geld.
Die Schweiz hat eine Verteidigungsarmee - gut fĂŒr uns alle, wenn wir sie nicht einsetzen mĂŒssen. Trotzdem haben wir stĂ€ndig ca. 300 Armeeangehörige im Ausland im Einsatz, und die machen ihren Job zur grössten Zufriedenheit aller internationalen Partner. Wie man die Schweiz halt kennt.
Zum Geld: kein anderes Departement spart so stark wie das VBS. Die Armee XXI wurde mit 4.2 Milliarden Budget geplant, heute hat man schon nur noch 3.6 zur VerfĂŒgung - die Armee wird regelrecht ausgehungert. FrĂŒher, vor vielen Jahren, hatte sie mal noch 8 Milliarden. Mehr sparen geht nicht, ohne dass sie die Leistungen zurĂŒckschrauben muss.
Wieviel Geld verlocht denn die Entwicklungshilfe? Und ist es moralischer, den ganzen afrikanischen Diktatoren einfach Blankochecks zu schicken, jeden Monat? Wir wissen ja, was sie damit tun... *hust* Kindersoldaten Elend Hunger *hust* Selbstbereicherung PalÀste.
Jo Verteidigung... man weiss ja nie wer die Schweiz mal einnehmen will :-) Aus demselben Grund habe ich auch immer ein geladenes Gewehr unter meinem Bett.
Dass die Armee spaart finde ich super, von mir aus darf sie auch die Leistungen (eh.... welche waren das nochmal?) kĂŒrzen.
Waffen liefern wir nur an die Guten, Entwicklungshilfe betreiben wir nur bei den Bösen, ja ist Klar.
Ich finde Entwicklungshilfe was gutes, ich glaube aber andere Bereiche haben zur zeit die 3.6 Milliarden nötiger.
Jo Verteidigung... man weiss ja nie wer die Schweiz mal einnehmen will :-)
So wie du haben schon viele vor dir gedacht. Wer hÀtte damit gerechnet, dass es zwei Weltrkiege geben wird? Die Weltordnung wÀre wohl etwas anders heute, wenn die einen Staaten einfach "keine" Armee gehabt hÀtten. Aber um mal die neuere Zeit und deren unerwartete schnelle Wendungen zu beleuchten: wer hat den Fall der Mauer voraussagen können, und alle Auswirkungen davon, die entstehenden Konflikte zwischen den Satellitenstaaten und Russland, etc.
Ich will sagen: Armeen sind da, damit man sie dann hat, wenn man sie plötzlich und unerwartet braucht. Und jetzt warten wir mal zehn Jahre und freuen uns auf die Wasserkriege. Zur Erinnerung: die Schweiz ist das Wasserschloss Europas. Wenn du einen Vorgeschmack auf die Wassersituation haben willst, die uns erwartet, red mal mit Duke in Australien.
Aus demselben Grund habe ich auch immer ein geladenes Gewehr unter meinem Bett.
Ich hoffe nicht. Waffen sind entladen und separat von Verschluss und Magazin aufzubewahren.
Dass die Armee spaart finde ich super, von mir aus darf sie auch die Leistungen (eh.... welche waren das nochmal?) kĂŒrzen.
Die Leistungen? Weniger oder schlechtere Ausbildung an weniger Waffen, nicht mehr flĂ€chendeckende Einsatzbereitschaft, der Wegfall von ganzen Systemen, die nicht mehr gewĂ€hrleistete Ăberwachung und Sicherung des Luftraumes, oder auch Sachen die den einzelnen Soldaten besonders betreffen: dass ich minderwertige Ă€rztliche Behandlung erhalte wenn ich im Dienst krank bin, dass ich Schlafsack und Gamelle nicht mehr behalten kann, dass wir stundenlang in Lastwagen ohne Sitzmöglichkeiten transportiert werden statt in Duros, dass die Kasernen fast auseinanderfallen, dass der administrative Apparat nicht mehr richtig funkioniert und Marschbefehle fĂ€lschlicherweise oder zu spĂ€t oder gar nicht verschickt werden.
Es fĂ€llt mir nicht leicht, hier nicht eine ganze Seite zu schreiben. Vielleicht fĂ€llt es einem, der nie im MilitĂ€r war, aber noch schwerer, zu sehen, worum es ĂŒberhaupt geht.
Waffen liefern wir nur an die Guten, Entwicklungshilfe betreiben wir nur bei den Bösen, ja ist Klar.
Wir liefern keine Waffen an instabile Staaten. Zur Entwicklungshilfe siehe diesen Post.
Ich finde Entwicklungshilfe was gutes, ich glaube aber andere Bereiche haben zur zeit die 3.6 Milliarden nötiger.
"Die Schweiz hat eine Armee." So steht es in der Verfassung. Das ist staatsrechtlich also auf der gleichen Stufe wie die AHV etc. Es gibt kein "nötiger". Du musst alles hoch- oder alles runterfahren.