ok, ich will halt die richtung der diskussion nicht zu fest lenken, drum gebe ich mal noch keine wertende meinung dazu ab. aber erklärt haben wir's noch immer.
die kreise sind personen, die striche untereinander bedeuten, dass die auf facebook freunde sind. die grünen kreise sind gruppen, bei denen (laut meiner config) mindestens zwei meiner freunde mitglied sind (sonst werden sie nicht angezeigt). switzerland ist grösser, weil jenes freunde dort auch drin sind.
die personenkreise sind dann grösser, wenn sie mehr connections zu anderen haben. logischerweise bin ich der grösste, weil ich ja das zentrum bin. die app hat die freunde gleich selber in eingefärbte cluster sortiert; sobald sich zwei meiner freunde untereinander kennen, zählt es eigentlich schon als cluster, meinte ich.
diejenigen, die viele meiner freunde selber auch kennen, sind wie gesagt grösser, und in der übersichtlicheren pyramidenform (unten) auch hierarchisch weiter oben angeordnet. teilweise könnte man sagen, dass die, welche mir in der grafik am nächsten stehen, auch die engsten freunde sind, weil sie ja dieselben freunde haben.
wenn alle meine realen freunde auch auf facebook meine freunde wären, würde dieses prinzip wahrscheinlich funktionieren. bei den pfadern zumindest (bei der pyramide der lachsfarbene cluster links) funktioniert die theorie: michelle kennt fast alle auch, und sie ist auch die, mit der ich noch am meisten kontakt vom ganzen gesindel habe, seit ich nicht mehr aktiv bin bei falky.
von zorg ist nur claudio und lukas dabei, aber beide kratzt es nicht, sie kennen sich nichtmal gegenseitig. dieser umstand verzerrt natürlich das bild, mein realer haupt-freundeskreis ist hier gar nicht vertreten.
überhaupt finden die zorger an facebook (wie schon an second life) kein gutes haar, aber das ist ein anderes thema.
mein punkt ist: fb weiss, wer meine engsten freunde sind, und zwar relativ detailiert. und je nach meiner config (oder einem bug oder hack an fb) auch andere nutzer. und ich weiss von meinen freunden, wer ihre, und evtl. auch wer deren freunde sind, aber nicht nur wie in studivz weil sie in der liste stehen, sondern grafisch und mit verbindungen und gewichtungen und in farbe.
und vielleicht ist auch das wieder nur ein anfang von weiteren, darauf aufbauenden diensten. das web 2.0 buch ist noch nicht fertig geschrieben.
i has würkli nöd eifach. per moderni technik sms und skype hani erfahre, dass am rodi sini iweihigs- glichzitig wie am domi sini usweihigsparty isch, wobi i vo letschtere dur die nüme so ganz modern technik zorg kenntnis gnoh han.
es isch en fluech mit soviel kollege. drum, gott sei dank, tuet mir facebook (und lut ihrem chief internet evangelist spöter denn mol google: "google wird ihnen sagen, was sie morgen wo und weshalb machen wollen") usrechne, mit wem vo beidne dassi in letschter zit weniger kontakt gha han, tuet mer das mitere gwichtig vo de jewilige fründschaftsbeziehig verrechne, und addiert bi knappem unterschied no e azahl credits, wo us de witere awesende kollege a de jewilige parties und dene ihrne entsprechende gwichtige bestoht.
-zu unübersichtlich und umständlich
-zuviel mist (was es auch unübersichtlich macht): eine app wie die eher nützliche bildergrafik oben steht eins zu eins in konkurrenz mit "[bla] sent you a smile, do you want to smile back?" und der ganzen piraten vs. ninja scheisse
kommt noch die ganze gezwungenermassen folgende kommerzialisierung meiner daten dazu und die abhängigkeit von einem dienst, der nicht zum primären ziel hat, mich glücklich zu machen. (zwar schon, aber nur indirekt)
Facebook ist ein Schritt zurück im Internet. Jetzt kann eine einzelne Instanz über meine Kommunikationsfähigkeit entscheiden, was im dezentralen Internet nicht so ist.
Nicht das ich auch zur Lachsfarbenen Welt gehöre, aber die scheint wirklich ziemlich klein zu sein. Jedesmal wenn ich irgendwo so einen Lachsfarbenen seh, kennt der irgendeinen anderen Lachsfarbenen denn ich kenn, nur weiss er den Namen nie..
Ich finde, wie gesagt, Soziale Netzwerke (und nicht nur Applikationen, welche diese abbilden) interessant. Möglicherweise teilt diese Freude niemand hier mit mir, aber als weiterer Anlauf, hier mal ein Ausschnit aus der Wikipedia zum Thema Kleine-Welt-Netzwerke:
Kleine-Welt-Netzwerke
Das Kleine-Welt-Phänomen lässt sich auch auf andere Netzwerke und Graphen übertragen, wie insbesondere seit Ende der 1990er Jahre die mathematisierte Netzwerkforschung zu zeigen versucht. Das Grundprinzip ist, dass einzelne Objekte, z. B. Personen, als Knoten repräsentiert sind, zwischen denen eine Kante besteht, wenn zwischen ihnen eine bestimmte Beziehung (beispielsweise Bekanntschaft) besteht. Nach diesem Muster sind unter anderem die Erdős-Zahl und die Bacon-Zahl definiert.
In Kleine-Welt-Netzwerken beobachtet man zwei Phänomene:
Transitivität
Erstens ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass zwei Knoten, die jeweils eine Kante zu einem dritten Knoten haben, auch untereinander verbunden sind (Transitivität). Auf soziale Netzwerke übertragen bedeutet das, dass die Freunde einer Person meistens auch untereinander bekannt sind [Anm. v. Cédi: das wollte ich in meinem Beispiel mit Michelle zeigen], weil sie sich über den gemeinsamen Freund kennen gelernt haben (Transitivitätsprinzip). Mathematisch wird diese Tatsache über den Clustering-Koeffizienten beschrieben, der für Kleine-Welt-Netzwerke durchschnittlich sehr hoch ist. Diese Behauptung ist freilich umstritten, denn sie setzt voraus, dass die Akteure ('Knoten') keine kopfreichen (z. B. urbane) Netzwerke und selber wenig soziale Rollen haben.
Geringer Durchmesser
Zweitens ist der Durchmesser dieser Netzwerke relativ klein. Das bedeutet, dass eine Nachricht, die jeweils von einem Knoten über eine Kante zu allen seinen Nachbarknoten weitergereicht wird, in kürzester Zeit alle Knoten in dem Netzwerk erreicht hat. Von besonderer Bedeutung sind dabei sogenannte short chains, als Verbindungen zu einzelnen weit entfernten Knoten. Auch dies ist umstritten, weil eine „Nähe“ kraft aktivierbarer Bekanntschaften (d. h. eine geringe Kantenzahl) noch nicht bedeuten muss, dass bestimmte Nachrichten sich so schnell verbreiten, wie der geschilderte Experimental-Brief.