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zorg.ch
#106724 by @ 13.05.2008 07:50 - nach oben -
natürlich darf nicht jeder einfach nehmen und machen was er will um dann schlussendlich in der gosse zu landen. es gibt klar drogen die einfach nichts im privatgebrauch zu suchen haben wie z.b. heroin, crack, metamphetamine oder barbiturate.

anderseits gibt es die bewusstseinterweiternden, psychdelischen oder dissoziativen stoffe wo es meiner meinung nach einem gesunden menschen mit verstand selbst überlassen werden soll ob er damit erfahrungen sammeln will oder nicht. von mir aus auch mit einer hohen altersbegrenzung von 25,30 oder wie mit einem führerschein, erst nach einer prüfung zugelassen.
zorg.ch
#106730 by @ 13.05.2008 10:29, edited @ 13.05.2008 10:30 - nach oben -
Diese Stoffe sind hald auch nicht ganz Risikofrei. Gibt ja diverse Horrorgeschichtli und sonstiges. Und hast du mal so Typen gesehen die psychedelisches Zeugs regelmässig einwerfen? Die sind weich in der Birrä...

Wer das nimmt, soll unterschreiben, dass er nie Sozialleistungen vom Staat bezieht, dann darf er von mir aus ;)
zorg.ch
#106731 by @ 13.05.2008 11:09 - nach oben -
kein stoff ist ganz risikofrei. hast du mal typen gesehen die regelmässig viel saufen und kiffen= die sind weich in der birrä...

gegen psychdelische substanzen wie lsd entwickelt der körper sofort eine resistenz. d.h. du kannst gar nicht zwei tage hintereinander zu dir nehmen, also man kann schon aber ohne wirkung. alkohol geht immer bei genug menge.
zorg.ch
#106740 by @ 13.05.2008 19:16 - nach oben -
kiffen ist ja auch verboten ;) alkoholprohibition wurde probiert, hat aber nicht funktioniert..

nur weil alkohol nicht perfekt ist, heisst das ja nicht, dass man noch mehr stoffe legalisieren soll.

beantworte aber mal eine frage: findest du es nicht etwas verkehrt, wenn jeder mit sich machen darf, was er will, aber die Verantwortung dafür tragen dann andere?
zorg.ch
#106747 by @ 13.05.2008 21:52 - nach oben -
hat nicht funktioniert ist aber eigentlich auch doof, es wurde einfach nie richtig durchgesetzt.

klar ist es das, habe dafür ja auch konkrete lösungsvorschläge gebracht.
zorg.ch
#106758 by @ 14.05.2008 00:13 - nach oben -
Ich würde es mit meiner liberalen Einstellung sehr begrüssen, wenn man mehr Substanzen als heute erlaubt konsumieren dürfte, sofern die Kosten dann per Verursacherprinzip abgerechnet werden. Es beschneidet klar die persönliche Freiheit, so wie es heute geregelt ist.

Nur leider ist es schwierig, das umzusetzen. Nico nennt eine Altersbegrenzung und einen Führerschein. Das ist schonmal nicht schlecht.

Die Probleme sind folgende. Es kann teuer werden für den Konsument. Einerseits kann der Konsum körperliche Folgen haben, irgendwelche Organe gehen kaputt, die man flicken muss, bis hin zur totalen Abhängigkeit, was dann zu Entzugskuren führt. Dann gibt es den psychischen Zusammenbruch, der langjährige Behandlung braucht. Eine Krankenkassenoption "für Konsumenten harter Drogen" einzuführen, ginge wohl nicht, die wäre zu teuer, niemand würde sie machen, und alles würde wieder in die Illegalität abrutschen. Zu teure Krankenkassenprämien könnte man verhindern, wenn man den Führerschein prinzipiell nur an gesunde und starke Menschen abgibt, und ihn bei Missbrauch auch wieder entziehen kann, damit nur die unproblematischen Leute Drogen nehmen können, die auch wieder heil davon loskommen.

Dann müsste der ganze Drogenhandel verstaatlicht, und der ganze illegale Handel konsequent und mit voller Härte unterbunden werden. Schliesslich würde man durch den Erlös aus dem Drogenhandel die Folgekosten im Gesundheitswesen, und die Prävention in Schulen und in den Medien mitfinanzieren wollen. Also muss der Staat der einzige Dealer sein. Und woher nimmt er die Drogen? Er müsste Verträge mit Lieferanten eingehen, was wiederum problematisch werden könnte, denn die Anbauer oder Produzenten müssen das in ihrem Land legal machen können. Ich weiss nicht, in wievielen Ländern der Anbau von Mohn oder die Synthese von LSD straffrei ist.

etc. pp.
zorg.ch
#106760 by @ 14.05.2008 00:30 - nach oben -
kurz gesagt, und ich wiederhole mich wohl: sozialstaat (= gegenseitige verantwortung, bzw verantwortung gegenüber dem kollektiv) und persönliche freiheit ("nicht euer bier, was ich mit mir mache") sind unvereinbar.

Nimm die Arbeitslosenkasse, Krankenkasse und Sozialhilfe aus der Sache raus und alles geht auf :)

nicht dass ich sage man sollte die sozialwerke abschaffen, aber wir sollten uns bewusst sein, dass es hald eine art tauschhandel ist.
zorg.ch
#106741 by @ 13.05.2008 19:17 - nach oben -
ich kann mir übrigens schlecht vorstellen, dass das verbot von lsd den medizinischen einsatz in diesem sinne behindert. wenn novartis mit guter begründung ein lsd haltiges medikament herstellen will, dann liesse sich das sicher regeln..
zorg.ch
#106748 by @ 13.05.2008 21:53 - nach oben -
das problem ist, es kann nicht in grossem stil, da illegal, an dem stoff geforscht werden. sobald man vielleicht etwas rausfinden würde mit allen nebenriskigen etc. könnte es durchaus sein, dass diese spezielle anwendung dann erlaubt würde.
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#106756 by @ 13.05.2008 23:51 - nach oben -
Überspitzt gesagt: wenn die Pharmalobby in der Schweiz etwas will, dann kriegt sie es auch.
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#106759 by @ 14.05.2008 00:27 - nach oben -
wenn sie so darauf hinarbeitet, ein mittel auf den markt zu bringen, für das bei den käufern nachfrage besteht, ist das doch okay? ;) wobei in der schweiz soweit ich weiss praktisch nicht lobbiert wird?
zorg.ch
#106761 by @ 14.05.2008 00:30 - nach oben -
Doch eben wird AFAIK kräftig lobbyiert. Wenn Kader von Pharmafirmen in die Politik gehen, ist das für mich Lobby genug. Die können ja kaum behaupten, dass sie ihre Interessen trennen können.
zorg.ch
#106762 by @ 14.05.2008 00:30 - nach oben -
gewählt werden sie noch immer vom volk :)
zorg.ch
#106763 by @ 14.05.2008 00:52 - nach oben -
Aber sagen sie dem Volk im Wahlkampf auch das?

"Leute, ich werde dafür schauen, dass Novartis jeden Scheiss auf den Markt werfen kann, egal ob gut getestet oder nicht, egal ob mit vielen Nebenwirkungen oder nicht, egal wie teuer, und weiterhin habe ich Generika den Kampf angesagt, denn schliesslich soll nicht der Bürger von niedrigen Preisen profitieren, sondern Novartis von hohen Preisen."
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#106764 by @ 14.05.2008 01:22 - nach oben -
Stellst du die Mündigkeit der Bürger in Frage? ;)
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#106769 by @ 14.05.2008 09:13 - nach oben -
Die Kehrseite der Demokratie: kaum jemand hat eine Ahnung, jeder darf stimmen.
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#106796 by @ 15.05.2008 20:23 - nach oben -
Nur weil ein Kader eines Pharmaunternehmens in die Politik geht, kann er dann mit "seiner" Firma nicht einfach Produkte auf den Markt lassen, weil er halt jetzt Politiker ist. Dafür ist in der Schweiz die Swissmedic zuständig. Problematischer ist, wenn der Novartis oder Roche Chef zur Swissmedic als CEO wechselt. Aber in der Schweiz "medis" ausprobieren an der Bevölkerung wäre selbstmord für jeden Konzern. Dafür gibts doch Afrika, wo es jahrzente gehen würde, bis sowas rauskommt.
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#106802 by @ 15.05.2008 23:39 - nach oben -
herrlich. afrika.. do hät sicher mol einä es brüünigsmittel usprobiert und d dosis öppä 10 mol z stark gmacht ;)
zorg.ch
#106811 by @ 16.05.2008 15:06 - nach oben -
Selbstmord für jeden Konzern... Schonmal eine Chemotherapie gemacht? Es gibt einen Haufen Medis mit vielen Nebenwirkungen, deren Nutzen nichtmal sicher ist. Auch eine Chemo kann danebengehen (nur als Beispiel).

Und Genmais wurde in den USA auch zugelassen, ohne dass man die Langzeitfolgen kennt. Ich meine nur: du musst nicht gleich als Chef der Firma zum Chef der Zulassungsstelle werden, damit sowas klappt. Es reicht, wenn drei Leute aus solchen Kreisen in einer entsprechenden Kommission hocken, und sich hartnäckig für diese Anliegen einsetzen. Dann ist es schon gut möglich, dass teilweise zugunsten dieser Lobby entschieden wird.
zorg.ch
#106818 by @ 16.05.2008 18:05 - nach oben -
dem gegenüber stehen bürger mit unbegründeter paranoia und ohne jegliches fachwissen, die ebenfalls viel einfluss auf solche entscheide haben ;)
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#106984 by @ 26.05.2008 18:28 - nach oben -
apropos Chemo -> CHRIGU

kann ich nur empfehlen, Doku-Film über einen Krebskranken ca. 24jährigen Filmemacher der mit seinem besten Freund seinen Leidensweg von Anfang bis zum wortwörtlichen Ende verfilmt.
heftig aber gut.
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