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zorg.ch
#97146 by @ 18.12.2006 10:00 - nach oben -
Erziehung ist nicht die Aufgabe der Schule.
Da könnten wir diametraler in der Meinung nicht sein. Kinder verbringen den grössten Teil ihrer Zeit in der Schule - wenn da nichts für die Erziehung getan werden würde, bliebe ja nicht mehr viel Zeit dafür übrig.


Kinder verbringen die ersten 5 Jahre ihres Lebens zuhause - 2 zu 33% im Kindergarten, und 9 zu 33% in der Schule. Wenn ich jetzt Prozentrechnen könnte, könnte ich dir auch sagen wieviel der Zeit sie in der Schule verbringen. Es sind auf jeden Fall unter 33% :)

Mir gefällt der Spielraum der Lehrer sogar besser, weil sie ja nur so den Kleinen klarmachen können, wo die Grenzen des Aufreizenden, Provokativen oder Unanständigen liegen.

In einer idealen Welt würde ich dir recht geben - aber das Problem ist leider wesentlich komplizierter. Wenn jeder Lehrer mit seinen eigenen Moralvorstellungen anfangen kann Kinder nach Hause zu schicken, stimmt etwas nicht.

Dass zwei Lehrer die Vorschriften verschieden streng interpretieren können, liegt in der Natur der Sache, und ist zweitrangig.

Nein. Das sorgt nur für noch mehr Probleme.

Bis vor Kurzem wurden weite Teile der Bevölkerung, die vor dem schlafen gehen keinen neuen Download ankicken, und am Wochenende nicht an LANs gehen, viel weniger mit der Vielfalt der guten und schlechten Videos dieser Welt konfrontiert.

Das böse böse Internet. Es ist ein Trugschluss zu glauben, das das Internet oder Handys an Gewaltvideos schuld sind.

Dass es schon Gesetze gegen Gewaltvideos gibt, ist schon klar, aber die Politik, oder in diesem Fall der Schulrat o.ä., muss das Problem trotzdem angehen, weil es nämlich eines ist.

Es ist seit eh und jeh verboten. Was bitte sollen sie noch mehr machen? Nackt im Kreis hüpfen?

Das Problem ist nicht, das die Jugendlichen Gewaltvideos anschauen. Das ist nur ein Symptom. Was Problem ist weiss ich nicht - aber ich bin der Meinung das die "Experten" mal anfangen sollten DAS herauszufinden, und nicht anfangen ein völlig unrechtmässiges Handyverbot für Jugendliche zu fordern.

Ein Kind sollte IMHO nicht frei entscheiden dürfen, was es sich im Fernsehen anschaut.

Jein. Was ist ein Kind? Bis 12 Jahre? (Ab 13 wärens dann ja Teenager). Da würd ich dir - prinzipiell - zustimmen. Aber ab einem gewissen Alter muss ein Kind/Teenager selbst in der Lage sein, Content zu beurteilen. Das das um die 12/13 rum passiert, kann ich mir bei einem Kind mit intakter Familie gut vorstellen.

Ein Kind muss man in diesem Zeitalter ohne Barrieren gegen Bullshit-Information, davor beschützen und ihm den Umgang damit lernen.

Nein, beschützen nicht. Aber letzteres auf jeden Fall. Es muss lernen damit umzugehen. Es macht keinen Sinn, sowas vor einem Kind zu verheimlichen. Die Welt ist kalt und grausam. Und je eher man das lernt, desto einfacher hat man es.

Ausserdem sollten es gute Eltern hinkriegen, das Vertrauen des Kindes in ihren erzieherischen Tätigkeiten nicht aufs Spiel zu setzen, sondern aufzubauen. Darüber reden, ob Gewaltvideo oder sonstwas, hat noch meistens gut getan.

Definitiv.
zorg.ch
#97158 by @ 18.12.2006 11:39 - nach oben -
ich finde deine argumentation extrem merkwürdig.

habe keine lust auf lange sätze, darum kurz:
-Die Existenz von Gesetzen alleine löst kein Problem
-Dass die Technologie den Kindern Zugang zu solchen Inhalten ermöglicht IST Teil des Problemes
-Die Kinder schätzen die Wirkung von Gewaltvideos falsch ein, Teenager übrigens auch. Ich denke das geht lange bis man das merkt
-Die Privatsphäre der Kinder ist keine Heilige Kuh bei SOLCHEN Zuständen
-Die Kinder sind jetzt schon den Moralvorstellungen der Lehrer ausgeliefert. Sie haben trotzdem keine totale Macht. Die Eltern greifen schnell genug ein wenns stört
-Deine Prozentrechnung berücksichtigt nicht: Schlaf, Rumhängen mit Kollegen, Hausaufgabenzeit. Dann siehts plötzlich anders aus. Fakt ist, die Kinder müssen erzogen werden, daran hat der Staat ein Interesse. Wenns die Eltern nicht machen, lagert man das eben aus.

Ich kann deine Argumentation überhaupt gar nicht verstehen und gehe einfach davon aus, dass Du einen 2-grad-Blickwinkel hast. Darum erspare ich mir auch längere Ausführungen
zorg.ch
#97165 by @ 18.12.2006 11:59, edited @ 18.12.2006 12:00 - nach oben -
-Dass die Technologie den Kindern Zugang zu solchen Inhalten ermöglicht IST Teil des Problemes

Nein, das Problem ist das Kinder Interesse an solchen Inhalten haben.

-Die Privatsphäre der Kinder ist keine Heilige Kuh bei SOLCHEN Zuständen

Either you're with us, or you're with the terrorists. Yes. Gratuliere.

Wenns die Eltern nicht machen, lagert man das eben aus.

Wenns die Eltern nicht machen, muss man das ändern. Auch wenns unbequemer ist.

Ich kann deine Argumentation überhaupt gar nicht verstehen

Think outside the box.
zorg.ch
#97169 by @ 18.12.2006 13:59 - nach oben -
nee das interesse der kinder ist normal.
zorg.ch
#97171 by @ 18.12.2006 14:09 - nach oben -
Hä?
zorg.ch
#97172 by @ 18.12.2006 14:21 - nach oben -
neugier. wieso sollte man sich sowas nicht ansehen, wenn man sich das ansehen kann?

ich hole mal etwas weiter aus..

Also, "man" sagt ja, Kinder müssen richtig erzogen werden, weil das eben einen grossen Einfluss darauf hat, wie sie rauskommen. Es ist allgemein bekannt, dass es z.B. nicht förderlich ist, wenn ein Kind von den Eltern geschlagen wird (=Elterliche Gewalt).

Wie gross ist der Unterschied jetzt, ob man von den Eltern geschlagen wird, oder ob man Gewalt in Form von Spielen wie GTA oder Videos auf dem Handy erlebt? Mal abgesehen davon, dass man nicht mehr in der Opferrolle ist, wird man mit dem selben konfrontiert. Etwas abgeschwächt vielleicht, aber nur bedingt, wenn man bedenkt was das so für Videos sind. Anscheinend ists ja auch faszinierend genug. Bei Menschen, bei denen sich die Sexualität gerade am Entwickeln ist, ist soetwas auch nicht verwunderlich (aber sehr gefährlich).

Dazu kommt noch, dass die Kinder/Jugendlichen viel Zeit mit Gleichaltrigen verbringen. Da kann sich eine gefährliche Dynamik bilden, wenn man seine "Was ist richtig / Was ist falsch" Einschätzungsfähigkeit durch Leute bildet, die diese selber noch nicht haben.


Schlussendlich, ganz einfach, ist der totale Zugang zu allen möglichen Informationen/Medien für Kinder eine schlechte Sache, da diese sich noch in der Entwicklung befinden. In der Primarschule und auch noch in der Sek wird so manches Problem mit den Fäusten besprochen, was ja eigentlich für diese Unreife spricht.
zorg.ch
#97176 by @ 18.12.2006 14:32 - nach oben -
neugier. wieso sollte man sich sowas nicht ansehen, wenn man sich das ansehen kann?

Das erklärt, wieso sich ein Jugendlicher einmal ein Gewaltvideo anschaut. Aber die Medien reden da ja von einem förmlichen Konsum - Was bringt also Jugendliche dazu, sich solche Filme immer wieder und wieder anzuschauen?

Wie gross ist der Unterschied jetzt, ob man von den Eltern geschlagen wird, oder ob man Gewalt in Form von Spielen wie GTA oder Videos auf dem Handy erlebt?

Huii, jetzt mischt du aber gewaltig Sachen miteinander. Ein Kind das von seinen Eltern geschlagen wird, hat _NIEMANDEN_ dem es vertrauen kann. Es ist völlig alleine in dieser dunklen, kalten Welt. Eine absolut miese Situation, deren Ergebnisse meist für sich selbst sprechen.

Jemand der einmal ein Gewaltvideo auf einem Handy gesehen hat wird davon keinen Schaden davontragen. Und IMHO ist das auch kein grossartiges Problem.

Jemand der ständig Gewaltvideos auf dem Handy ansieht HAT schon einen Schaden, bzw. ein Problem - Was das ist, würde mich interessieren, aber die Allgemeinheit forscht ja nicht nach Ursachen, sondern fordert einfach ein Handyverbot. Aus den Augen, aus dem Sinn.

GTA ist was völlig anderes. GTA ist ein Spiel. Es soll unterhalten. Es ist nicht real. Es ist noch nichtmal an die Realität angelehnt. Jeder Teenager mit normalen Entwicklungsstand kann zwischen Realität und Computerspiel unterscheiden.

Mal abgesehen davon, dass man nicht mehr in der Opferrolle ist, wird man mit dem selben konfrontiert.

Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Gewaltvideos und Gewalt in Computerspielen und Filmen. Ein Gewaltvideo ist real, ohne Tricks. Da wurde einem Menschen weh getan, damit andere danach Spass haben können (oder es ist eine geleakte Aufnahme eines Unfalles o.ä.).

Bei Computerspielen und Filmen handelt es sich um Stuntmen, Schauspieler, digitale Tricks, etc. Jedenfalls wure nie irgendwem irgendwie wehgetan.

Schlussendlich, ganz einfach, ist der totale Zugang zu allen möglichen Informationen/Medien für Kinder eine schlechte Sache, da diese sich noch in der Entwicklung befinden.

Es muss zumindest gegen Ende der Entwicklung (So ab 12/13) die Reife vorhanden sein, mit der totalen Informationsverfügbarkeit unserer Gesellschaft umzugehen. Schliesslich erwartet man, das die Jugend ab 16 Jahren anfangen kann einem Job nachzugehen.

Und spätestens da passt niemand mehr auf dich auf, oder erzieht dich.
zorg.ch
#97227 by @ 19.12.2006 18:58 - nach oben -
> Jemand der einmal ein Gewaltvideo auf einem Handy gesehen hat wird
> davon keinen Schaden davontragen. Und IMHO ist das auch kein grossartiges Problem.
Es geht ja auch nicht um den Jemand der sich mal ein Gewaltvideo angeehen hat. Sondern um die 10 Jungs der krassen Oberstuffengang die sich alle beweisen wollen und drum jeder ein noch krasseres Gewaltvideo besorgt. Wenns dann keine krasseren mehr gibt, resp. die einem zu wenig Emotional berühren weil Fremde mitspielen, wird selbst eins gedreht.

> GTA ist was völlig anderes. GTA ist ein Spiel. Es soll unterhalten.
Ich finde es auch sehr unterhaltsam andere Personen zu überfahren und zu erschiessen.

> Jeder Teenager mit normalen Entwicklungsstand kann zwischen
> Realität und Computerspiel unterscheiden.
Nein. Genau aus diesem Grund gibt es ein Jugendschutzgesetz und in Deutschland Killerspiele.
Ich glaube hier einem Kinderpsychologen mehr als dir.

> Es gibt einen sehr wichtigen Unterschied zwischen Gewaltvideos
> und Gewalt in Computerspielen und Filmen.
Richtig, und Kinder und/oder Jugendliche sind nicht alle in der Lage diesen Unterschied bewusst wahr zu nehmen. Deshalb gibt es Gesetze die es Kindern verbieten solche Videos/Spiele zu konsumieren.

> Bei Computerspielen und Filmen handelt es sich um Stuntmen,
> Schauspieler, digitale Tricks, etc. Jedenfalls wure nie
> irgendwem irgendwie wehgetan.
Sag das einen Stuntmen und er reisst dir den Kopf ab.

> Schliesslich erwartet man, das die Jugend ab 16 Jahren anfangen kann einem Job nachzugehen.
Es wird erwartet, dass Jugendliche in diesem Alter mit einer Lehre beginnen. Lehre kommt wahrscheinlich von lernen. Dann gibt es Lehrmeister, die einem beibringen was im Beruflichen Umfeld gut und was schlecht ist.

zorg.ch
#97240 by @ 19.12.2006 20:12, edited @ 19.12.2006 20:44 - nach oben -
Wenns dann keine krasseren mehr gibt, resp. die einem zu wenig Emotional berühren weil Fremde mitspielen, wird selbst eins gedreht.

Diese Aussage glaube ich erst, wenn es empirische Beweise dazu gibt.

Das Problem ist, wenn diese Aussage korrekt ist, dann müssen wir alle Filme, Spiele, etc. verbieten, in denen Gewalt, Verbrechen, oder andere Amorale Dinge vorkommen (wie z.B. Sex vor der Ehe).

Ich glaube hier einem Kinderpsychologen mehr als dir.

Die haben ihre eigene Ziele in der hinsicht. Ich nicht.

Nein. Genau aus diesem Grund gibt es ein Jugendschutzgesetz und in Deutschland Killerspiele.

Jo. Und weil wir in der Schweiz kein solches Killerspielverbot oder USK haben, laufen bei uns in der Schule ständig Kinder Amok.

Deshalb gibt es Gesetze die es Kindern verbieten solche Videos/Spiele zu konsumieren.

In der Schweiz glücklicherweise nicht. Und in den USA glücklicherweise auch noch nicht. Deutschland zieht da noch die Zensur aus der Nazizeit mit sich herum.

Es wird erwartet, dass Jugendliche in diesem Alter mit einer Lehre beginnen. Lehre kommt wahrscheinlich von lernen. Dann gibt es Lehrmeister, die einem beibringen was im Beruflichen Umfeld gut und was schlecht ist.

Reality bites. Ja, das ist die Theorie.
zorg.ch
#97298 by @ 21.12.2006 19:14, edited @ 21.12.2006 19:15 - nach oben -
> Das Problem ist, wenn diese Aussage korrekt ist, dann müssen
> wir alle Filme, Spiele, etc. verbieten, in denen Gewalt, Verbrechen,
> oder andere Amorale Dinge vorkommen (wie z.B. Sex vor der Ehe).

Es geht in Gesetzen nicht um Richtwerte sondern um Grenzen. Somit geht man auch nicht vom Ottonormalbürger aus, sondern von sonst schon "gefärdeten".
Man darf erst ab 16 Jahren Bier trinken, nicht weil es vorher viel schädlicher wäre, sondern weil ein Grossteil der Jugendlichen damit nicht umgehen könnten und ständig sturtzbetrunken wären. Wie die die letzte Zeit jedoch zeigt, gibt es inzwischen immer mehr über 16 Jährige die ebenfalls nicht damit umzugehen vermögen.
Versuchen wird das mit einem Beispiel zu verdeutlichen.
Wenn der Hansi Müller (16, Name dem Redaktor bekannt) an einem schönen Samstag Nachmittag mit seinen Kollegen auf der Wiese hinterm Haus ein paar Bierchen kippt und dann betrunken ein paar Stunden in der Sonne liegt und quatsch labert interessiert sich ausser Frau Müller wahrscheinlich kaum jemand dafür.
Wenn sich aber Walter Meier (16, Name dem Redaktor nicht bekannt) jeden Freitag Abend am Bahnhof mit einigen andern betrinkt, interessiert sich sehrwohl jemand dafür.

> > Deshalb gibt es Gesetze die es Kindern verbieten solche Videos/Spiele zu konsumieren.
> In der Schweiz glücklicherweise nicht.
Ich dachte wir hätten in der Schweiz ein Jugendschutzgesetzt.
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zorg.ch
#97164 by @ 18.12.2006 11:58, edited @ 18.12.2006 17:16 - nach oben -
"Nein, beschützen nicht. Aber letzteres auf jeden Fall. Es muss lernen damit umzugehen. Es macht keinen Sinn, sowas vor einem Kind zu verheimlichen. Die Welt ist kalt und grausam. Und je eher man das lernt, desto einfacher hat man es."


das problem hierbei ist, dass ein kind oder teenager den umgang ohne die unterstützung der eltern und oder der schule nicht lernen kann. die betroffenen lernen viel eher sich dieser "kalten, grausamen" welt anzupassen und agieren dann auch dementsprechend. sie legen ein verhalten an den tag wie man es tagtächlich in der zeitung lesen kann und leben nach dem motto: so kalt und grausam kann ich auch sein, wenn es mir so vorgelebt wird.