Trink erst einen Kaffee. Dann beantworte mir folgende Fragen:
Ging ein von Hand gemeisselter Faustkeil nie kaputt?
Gingen mit Block & Bleistift konstruierte Dinge nie kaputt?
Gehen alle mit elektronischer Hilfe konstruierten Dinge kaputt?
Haben wir es hier vielleicht mit einer hohen Komplexitätsstufe zu tun, bei der man halt auf eine doch recht breite Variation von schwachsinnigen, behinderten, unbrauchbaren, hängengebliebenen, nicht nötigen, guten, exzellenten und himmlisch geilen Produkten konfrontiert wird?
Klar, ein Billigkugelschreiber wird auch mit informatischen Hilfsmitteln hergestellt, aber jene Bude setzt höchstwahrscheinlich Standardsoftware ein, und möchte sich wohl kaum mit einer Raumfahrtsgrösse anlegen, die ihr Tool selber entwickelt, wenn es noch keines für ihr Problem gibt.
Im Übrigen liegt es nicht an der Konstruktion, sondern an Materialschwächen wie Haarrissen, und deren chaotischen, nicht voraussehbaren Folgen; denn es ist nicht Discoverys Jungfernflug.
ein teil auf einem gerät für die bemannte raumfahrt (z.b. eine schraube, ein controller, ein triebwerk) ist das endprodukt eines langen prozesses, die spitze des eisbergs. nach konzepten über sicherheit, der erarbeitung von sicherheitsgrundregeln, designstudien, der einplanung von redundanz, simulationen etc. folgen wahrscheinlich machbarkeits-, finanz- und materialstudien, richtungsentscheide, korrekturen, dann CAM, wieder tests, und irgendwann hast du das teil. wenn alles korrekt läuft, je nach projektumfang zwischen einem und vier jahre später als geplant ;-)
ein pissprogrammierer wie du macht sich indess gerne ernsthaft über flussdiagramme lustig, und v.a. darüber, dass man diese vor dem coden erstellen sollte. ich denke, zwischen einem zeilenhandwerker für ein gui und einem in einer langen prozesskette integrierten ingenieur für lebenswichtige und scheissteure mechatronik besteht ein gewisser unterschied.
ok, wir können es natürlich auch persönlich werden lassen...hab eh wieder mal lust dazu *fg*
ich glaube du überschätzt die raumfahrt gewaltig. nur weil du es nicht geschafft hast in der physik-branche, heisst das noch lange nicht, dass die ingenieure da alles götter sind. und die raumfahrt ist auch nicht der olymp. aber du scheinst genau diese ansicht vertreten zu wollen.
ob nun olymp oder nicht: du wirst, genau wie jeder hier, auf dieser kugel sterben. und da können dir nicht mal die gött...äh verzeihung...ingenieure der raumfahrt helfen.
Mir scheint es du unterschätzt die raumfahrt gewaltig. Ganz so einfach ist es denn auch wieder nicht mal eben husch auf den Mond zu fliegen UND wieder zurück. Auch nicht wenn Physik studiert hat.
Es wird seine Gründe haben weshalb bis jetzt erst so wenige Nationen bemannte Raumfahrtsprogramme unterhalten.
Es wird seine Gründe haben weshalb bis jetzt erst so wenige Nationen bemannte Raumfahrtsprogramme unterhalten.
Mhm. Das ist ganz davon abhängig wieviel Geld eine Nation für einen Bastel wie die Raumfahrt es ist, bereit ist auszugeben. Die meisten Staaten entscheiden sich im zweifelsfall dann doch lieber für was handfesteres. Und das ist wohl bestimmt nicht in jedem Fall falsch.
Nur weil es kompliziert ist und viele Personen mit fetten Gehältern daran Arbeiten, macht es das nicht zu einem weniger grossen Bastel. Es macht es einfach zu nem teureren grossen Bastel.
Reichen wir eine Petition gengen die Werbung ein? Produkte dürfen nicht mehr beworben werden. Dafür gibts einen Produktekatalog in dem jedes Produkt mit Features und Kosten aufgelistet ist.
Da spricht doch glatt der psychologisch erfahrene Ermittler im Streifenpolizisten.
Ich denke aber nicht, dass das eine substanzielle Bewandtnis hat.
Es gibt wohl in allen Ingenieur-Gebieten schwarze und farbige Schafe, und auch dezent gemusterte mit Unterbodenbeleuchtung. Aber wenn Du doch weisst, dass von Deinem Produkt Menschenleben und massivst teure Gerätschaften abhängen, gibst Du und die ganze Organisation sich einfach mehr Mühe, es korrekt zu durchdenken und auf Herz und Nieren zu prüfen, wie wenn Deine Motivation der Markt, die neuen Features des Konkurrenzprogramms und neue CPU- und GPU-Instruktionen sind, die man unbedingt irgendwie ansteuern muss.
Ausserdem verändert eine Standardsoftware die Spannung an paar Tausend Pixeln in einem Display, während dieselbe Spannungsänderung in einer Raumfähre vielleicht eine Luke öffnen lässt, ausserhalb welcher es viel Strahlung und wenig Luft hat. Allgemein bewegen sich da Sachen, pneumatisch, hydraulisch, elektrisch, und das Ganze fliegt höher und weiter, als Du Deinen PC je an einem OpenAir LAN Weitwurf schmeissen könntest.
Da interagiert die Technik mit der Umwelt, und dann noch mit einer nicht ungefährlichen.
Ein SAP z.B. ist auch nicht von schlechten Eltern, davon hängt auch vieles ab. Dennoch steuert es nicht selbst die Roboterarme mit ihren Schweissgeräten, die auch gefährlich sind. Das macht dann wieder die Software von interaktionsfreudigen Ingenieuren.
Ich möchte die Informatik-Ingenieure nicht so zur Sau machen, wie es jetzt vielleicht den Anschein hat. Diese Branche hat sicher genauso gute Jungs und Mädels wie die Raumfahrer. Aber wenn Du mit dem Wort "Bastel" die Erforschung des Alls angreifst, dann kann man die IT als Ganzes nur mit den Worten "provisorisches Flickwerk von überstürzten Amateuren" beschreiben.
Ich würde unterstüzten, dass Igenieure die mit Industrieprozessen zu tun haben, leicht anders handeln und daher wahrscheinlich auch anders Denken. Als solche die "PC Software" entwickeln. Wenn ein PC hobs geht, who cares. Wenn sich ein Guezli Robotter verschluckt, ok 100k pro Tag kann man noch verkraften. Ein zwei vielleicht drei Menschenleben und ein paar Miliarden Forschungskosten, dass bewegt einem dann doch eher etwas konzentrierter und sorgfältiger an die Sache ran zu gehen.
SAP ist wirklich ein gutes Beispiel. Das Basisgerüst wurde von guten Programmierern mit Erfahrung erstellt, das läuft prima und auch Upgrades etc machen sehr selten Mühe. Von dem System hängt ja auch ne Menge ab, ganze Firmen (nicht nur KMU's). Das ganze Geschmäus drum herum allerdings wirkt manchmal sehr bastelig und hin und wieder auch recht undurchdacht.
Ich finds allerdings etwas kritisch die Informatikingenieure generell zu belasten. Meine Erfahrung zeigt, dass es auch noch sehr viele andere gibt die Programmieren, seien dies Wirtschaftsinformatiker oder Ähnliches. Ich will damit nicht sagen, dass diese schlecht Programmieren können auch dort gibts bestimmt weisse Schaffe. Aber die Ausbildung ist bestimmt nicht die Selbe und die daraus resultierende Arbeitshaltung bestimmt auch nicht.
Etwas kaputtreden ist immer einfach, und manchmal günstig. Es ist immerhin der 114. Shuttleflug, die Katastrophen kann man afaik an einer Hand abzählen.
Nicht, dass ich nicht bemerkt hätte, dass die Dinger ins Museum gehören, aber was soll eine NASA denn eurer Meinung nach tun, wenn sie Leute im Orbit hat, die Versorgung brauchen, und auf dem Parkplatz in Houston nur Rostlauben rumstehen?
Am besten beginnen sie gleich morgen damit und wenn sie sich etwas beeilen sind sie in 20 Jahren fertig, mit entwickeln. Dann kommt noch das Bauen und Testen, also in 30 vielleicht 35 Jahren hätten wir ein neus Raumschif. Ach die Leute halten keine 35 Jahre lang da oben aus, schade.
sie könnten es ja einfach mal anfangen, dann wirds dann schon irgendwann fertig. so sind sie in 35 jahren noch mit shuttles am rumdampfen - oder gar nicht mehr.
sie haben glaubs angefangen. bush will ja auch auf dem mond eine basis bauen. dafür braucht man auch shuttles, um die last erst in einen erdorbit zu werfen, und von da aus mit raumgleitern, die nicht in einer atmosphäre heizen können müssen, zum möndle rizzen.
Es wär zu hoffen dass sie schon länger damit begonnen haben was neues zu planen. Ich kann mir so was aber recht Mühsam vorstellen wenn alle 4-8 Jahre der Chef wechselt und das Budget und die Ziele auf den Kopf gestellt werden.
das einzige was man für ein anständiges weltraum-projekt braucht ist der richtige konkurrent (sprich: feind). in anbetracht dessen das die russen, die europäer und mehr oder weniger auch die chinesen zusammenarbeiten werden, so wird sich sicher irgendein weg finden die NASA mit ein paar milliarden aufzustocken.
Zusatz: ab 2006 starten russische Sojuz-Raketen von Kourou (Europäischer Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana). Da dies ehrheblich näher am Äquator als Baikonur ist, lässt sich auch mehr Gewicht hochhieven.
angeblich soll ein neues bis 2010 zur verfügung stehen (stichwort CEV). die russen und die europäer basteln auch noch was zusammen, was auch noch in diesem jahrzehnt getestet werden soll. lassen wir uns überaschen...