aber wenn die mehrheit für etwas abstimmt und auch gewinnt, dann muss man sich doch fragen, ob es vielleicht doch keine schlechte idee ist? denn die, welche für was anderes stimmen als ich, sind ja auch nur menschen wie alle anderen.
zerscht müessted mol alli stimmberechtigte go stimme und denn chönnt mer vielliecht sägä, dass es ä diktatur vo dä mehrheit isch!
biispiel: bin am weekend wieder mol id chirche wiel nachher no rechnigsgemeinde gsii isch (abstimme über budget etc.). vo ca. 750 stimmberechtigte sind knapp 40 awesend gsii. scho klar, dass jetzt die 40 chönnd über alles entscheide, aber wege dem chasch nöd sägä es seg ä diktatur, wiel jo ä klari mehrheit gar kei gebruuch macht vo ihrem stimm-recht!
du redest von etwas komplett anderem. diktatur der mehrheit ist es auch, wenn nicht alle abstimmen... ist halt die diktatur der mehrheit der stimmenden.
schade. kannst es in diesem fall auch "unbarmherzige herrschaft" oder "absolute macht" nennen.
schoener waere natuerlich "uneingeschraenkte handlungsfreiheit der dominierenden meinung".
leider fallen mir grade keine besseren euphemismen fuer diktatur ein, sorry.
natürlich kommt diese form überall vor.
aber zieh dir rein: wenn alle menschen nur auf ihren eigenen vorteil bedacht wären, und sachen, die sie nicht direkt berühren, egal sind bzw. abgelehnt würden, hätte eine minderheit schlicht keine chance. es gäbe keine arbeitslosenhilfe (weil ja momentan alle nen job haben), es gäbe kein antirassismusgesetz, weil ja fast alle weiss sind... etc.
es _ist_ eine diktatur der mehrheit.
Das Volk ist pissed, das ist der Punkt. Es ist pissed von den Schwarzafrikanern, den Punks und den Junkies am Bahnhof. Es will eine saubere Stadt, die Politiker erkennen das, und bieten eine Lösung an. Das Volk sagt selbstverständlich ja. Fertig.
korrekt. aber die lösung, die da angeboten wurde, schiesst weit über das ziel hinaus.
und wieso das volk pissed ist, möcht ich ja gar nicht wissen. komische kinder am bahnhof sind ein zeichen von grossstädtigkeit :-)
Ich glaube bert will sagen, dass die Politiker in einem Guten Licht stehen wollten, indem sie eine Abstimmung lancieren die vom Volk gut angenommen wird.
nein, das nicht. paranoid bin ich noch nicht :-)
ich behaupte, dass dem volk nicht klar ist, dass dieses gesetz einem grundgedanken dieses staates widerspricht, bzw. dass es dem volk sowieso egal ist, wenn dem so ist, hauptsache, sie kriegen ein auto zum tunen und ne frau zum voegeln.
Nein im Ernst, ich verstehe deine Sorge, aber ich find deine Nulltoleranzhaltung etwas komisch. Nur weil das nicht Schulbuchdemokratie bis ins letzte Detail ist heisst das nicht dass wegen dem die ganze Sache auseinanderfällt.
Wir werden ja sehen wie die Wegweisung eingesetzt wird, aber wenn man sich so die "linke Szene" anschaut dann sehe ich da genug Anlass.
Eine zu mächtige Exekutive ist natürlich ein Problem, aber solange es nur um Wegweisungen geht find ich das reine Tüpflischisserei dass dir das nicht passt. :)
ich finds halt schon etwas besorgniserregend, mit welcher leichtigkeit solche zumindest potentiell gefaehrlichen gesetze angenommen werden.
und natuerlich passt es mir nicht, aber genau aus dem grund, dass das gesetz imo rechtsstaatliche kriterien nicht erfuellt (laegg, der ausdruck haengt mir jetzt dann zum hals raus :-)).
Es geht.
Wir waren gestern mit dem Turnverein an einem Turnfest im Welschland.
Mit dabei war unsere Musikbox (eine Kiste mir Rädern und kleinen Lautsprechern).
In Bern mussten wir umsteigen und hatten dabei etwas Musik gehört, absolut nicht laut und auch keine unanständige Musik (irgend so ein Berner Mundartsong).
Da kamen glatt 2 Uniformierte (1 Frau + 1 Mann) und haben uns befohlen die Musik auszumachen, sie wollten das nicht mal begründen.
Das gab mir dann schon etwas zu denken, weil so theoretisch find ich dass denn nicht mehr.
Klar wärs möglich dass die SBB sagt sie wolle keine Ruhestörung an ihren Bahnhöfen, aber die Lautstärke war nicht halb so laut wie ein einfahrender IC und 15 m nebenahn hat man nichts mehr von der Musik gehört. Wenn dann so ein Polizist kommt und findet er müsse jetzt seiner Kollegin inponieren indem er einer Horde Turner verbietet Musik zu hören und das Gesetz ihm dabei unterstützt, so finde ich das Bedenken erregend.
und wenn jetzt jeder clown seine nächsten 15m mit irgendwelche musik verstrahlt...ich meine musik kannst du zuhause, oder per kopfhörer geniessen...aber sicher nicht an einem öffentlichen ort wo nicht nur, ich sage mal, "gleichgesinnte" anwesend sind...
shit, wenn man nicht mal mehr als gruppe etwas sounden duerfte...
und all die schulklassen, wenn die keinen krach mehr machen duerften...
und schliesslich verstrahlt ja auch nicht jeder seine umgebung mit sound (das war jetzt mal ein rein theoretischer einwand deinerseits), sondern nur wenige. und solchen gruppen goenne ich das auch gerne.
aber das hat nichts mit dem wegweisungsgesetzt zu tun. dass ist halt einfach so bei uns in der schweiz! geh mal nach ibiza an den flughafen, da kannst du so laut sounden wie du willst, da fangen die leute sogar noch an zu tanzen! aber hier in der schweiz herrschen einfach andere sitten.
Ich glaube du hast nicht verstanden dass wir nicht laut gesoundet haben, sondern dass wir Musik gehört haben die leiser war als ein Zug der einfährt (Bahnhöfe sind generell für Zugeinfahrten prädestiniert, besonders die Grösseren).
Meiner Meinung nach gibt es einen ziemlich grossen Unterschied zwischen meiner Persönlichen Freiheit und dem Stören anderer.
Wenn eine Gruppe Musik hört und dabei auf einen Zug wartet, so finde ich nicht dass jemand damit gestört ist, weil ich bezweifle dass sich jemand an einem Bahnhof versucht zu konzentrieren oder zu telefonieren. Falls aber jemand aleine extra einen risen Gethoblaster mitnimt und laut soundet, dann empfinde ich das als störend, da er die Musik auch mit Kopfhörern oder viel leiser höhren könnte.