[Mist]Ich finde es aber gut, dass es mir in einem SBB-Zug keinen Rauch von der Loki mehr an den Grind windet, u.a. weil sie gemerkt haben, dass die Passagiere dies nicht läss finden. Sie haben das geändert, und nicht einfach das Autofahren verboten, weil dies für die SBB billiger wäre, und aus Schadenersatzzahlungen von Autofahrern ihre Einbussen finanziert. Ok, schlechtes Beispiel. Ich finde es gut, dass die Post angefangen hat zu existieren, weil sie merkte, dass es für die Kommunikativen unter uns Höhlenmenschen extrem schwierig ist, zwischen Nahrungssuche und Schlaf noch einen hurtigen Abstecher hinter den benachbarten Berg zum Kollegen zu machen und ihm mitzuteilen, dass man soeben die Höhlenmalerei erfunden hat. Ihre Geburt hat zwar Mühen gekostet, aber sie brachte dem Menschen mehr Segen, wie wenn man einfach die Fernkommunikation verboten hätte - was auf Papier schnell gemacht wäre. Hm, trifft es noch nicht ganz.
Jetzt aber: Ich finde es gut, dass Microsoft mit ihrem neuesten Betriebsystem die Kapazität eines Farbbildschirmes endlich voll ausnutzt. Sie haben entdeckt, dass die Gesellschaft farbig denkt, und anstatt die Farben zu verbieten (wäre eh nicht einfach, da z.B. die Telekom sich nämlich das Magenta o.ä. für ihr T schon hat patentieren lassen...), haben sie sich der Gesellschaft angepasst.
(Die Leute vom Linux-Lager haben kein so farbiges OS, weil sie halt weniger Geld und die Meisten von ihnen drum wahrscheinlich noch einen Schwarzweiss-Bildschirm haben.) Fuck, wieder daneben.[/Mist]
Dass die Musikindustrie nicht handelt, obwohl die Gesellschaft sich längst verändert hat, heisst nicht, dass die Gesellschaft etwas "falsch" macht (Der Einzelne schon). Sie hält sich zwar nicht an die Gesetze, aber wer sagt, dass diese nicht mal überholt werden müssten? Wenn die M. noch lange auf ihrer faulen Haut liegt, wird sich wohl oder übel etwas auf staatlicher Seite tun müssen, auch hier sollte man die Gesellschaft beobachten. Eine "GPL auf Musik, wobei das Stück in den ersten paar Monaten kostenpflichtig ist, und der Künstler die Datei ohne grosse Kosten aber mit grossem prozentualen Gewinn an den Einnahmen über ein Online-"Platten"label vermarkten kann" wäre z.B. einer Diskussion wert.
Vielleicht braucht es hier einfach ein paar Gesetzesverstösse, bis Staat oder Wirtschaft auf das Ausmass des gesellschaftlichen Bedürfnisses nach Musik-auf-Knopfdruck aufmerksam werden. In der zügigen Schweiz jedenfalls *hust*. Und vor allem, wenn sich eine von Macht geblendete Organisation anstatt anpasst, einfach liegen bleibt und auf Schadenersatzzahlungen von arbeitslosen Kleinstadt-Grossmüttern beharrt.
Irgendwas muss ja geschehen, wie beim Kiffen auch. Die Jugend kifft nun halt mal, auch wenn es illegal ist, aber die Polizei greift nicht wirklich ein, weil dies eine Self-DoS-Attacke wäre. So wird es auch bleiben, wenn die Gesetze nicht der Realität angepasst werden.
Der Staat soll uns Sicherheit und Strukturen geben, die Wirtschaft unsere Bedürfnisse befriedigen. Wenn unsere Bedürfnisse sich ändern, und die Wirtschaft dies verpennt, dann werden eben manchmal auch die Strukturen missachtet. Sicher ist, dass sich jemand mal anpassen muss, die Gesellschaft in ihrer Faulheit und Konsumorientierung kann das definitiv nicht, und der CCC macht jetzt halt mal Feuer unter gewissen Ärschen. Isch scho easy so.
Ganz klar, die Gesetze haben sich den Schutzbedürfnissen der Gesellschaft anzupassen. Dies aber bitte nur soweit, wie dies auch den moralischen und ethischen Werten und schlussendlich dem gesunden Menschenverstand entspricht.
Wir sind uns glaub alle einig, dass es z.B. nicht sehr sinnvoll wäre das Jugendschutzalter auf 6 Jahre runterzusetzen nur weil ein paar Pimps das Gefühl haben, das wäre besser so.
[wüäscht]
Aha, _die_Jugend_ kifft. Soso? Dann machen wirs der Jugend doch möglichst einfach und erlauben wir es ihnen einfach, oder? Oh, _die_Jugend_ hat sich genug zugequarzt und sie ist jetzt auf härtere Drogen umgestiegen? Kein Problem! Legalisieren wir doch das einfach auch, oder? Ach siehe da, _der_Jugend_ ist langweilig und sie hat jetzt Freude daran gefunden in rituellen Zeremonien Kinder dem Satan zu Opfern? Super! Ab sofort ist Mord kein Offizialdelikt mehr. Man muss ja schliesslich mit der Zeit gehen, nicht wahr?
[/wüäscht]
Du sagst die Gesellschaft kann sich in ihrer Konsumorientierung nicht anpassen? Richtig. Dann soll man einfach die Gesetze so herbiegen, dass es weiterhin angenehm ist?
Ich hätte z.B. auch mal Lust mit einer Kawa 750 mit 250km/h auf der Autobahn zu brettern und es gäbe bestimmt noch einige die das auch gerne täten. Wieso passt man dann nicht einfach das Gesetz an? Hmm vielleicht weil es jeglichem gesunden Menschenverstand widerspricht? Möglicherweise.
aber vor allem bei der ganja legalisierung musst du aufpassen, würde man ein generelles verbot aussprechen würden sich die dealer und konsumenten wieder in die dunklen gassen verkriechen und unter umständen sogar noch schneller zu härterem greifen...so meine vermutung
bei einer legalisierung würde sich der konsumenten kreis aber auf bestimmte und mit sicherheit kontrollierte punkte konzentrieren. So währe einerseits eine kontrolle des konsums wie auch eine kontrolle der konsumenten(+18) möglich.
Ich glaube im moment werden die ganzen shops auch nur gedultet weil man so wenigstens eine übersicht hat und weis wo und wie weiche drogen verkauft werden.
Wobei ich selbst absolut nicht für die legalisierung bin. Den so würde die toleranz grenze weiter steigen und jugentliche würden noch schneller zu heizen anfangen. Ausserdem bin ich mir sicher das sich die preise nach oben bewegen würden denn der staat würde mit sicherheit ne neue ganja steuer erfinden!
Ich bin für eine Legalisierung ab 18 und nur auf Privatgrundstücken, wobei der Staat sehr wohl Steuern aufs Gras legen soll, die dann ins Gesundheitswesen fliessen. Weiterhin finde ich, sollte das illegale Kiffen, also unter 18 oder auf öffentlichem Grund, strikt verfolgt und geahndet werden, mit Bussen und Sozialarbeit etc.
In manchen Ländern (USA zb.) funktioniert das "Konsum ab Mündigkeitsalter"-Zeugs ja auch nicht schlecht. Dann könnte man Cannabis ab 18 auch mal einführen... aber so, wo jeder 14 Jährige schonmal einmal besoffen war...
äm also man hoert meistens anderes, dadurch das es in bars teilweise streng kontrolliert sei, gehen anscheined einfach üble home partys ab...ich weiss nicht kine kann uns sicher n bischen was dazu sagen ;-)
Ich sage nicht, man soll das Opfern von Geissen an den Gott des abgebrochenen Bleistiftspitzes erlauben, nur weil einer das unbedingt tun möchte. Aber die Musikindustrie will ihren Umsatz künstlich hochhalten mit den CDs, obwohl die Download-Variante für uns günstiger und bequemer wäre. Dass sie funktioniert, hat Apple bewiesen. Wenn sie jetzt halt so wüst tut, dann ist die logische Konsequenz, dass ein paar Leute die Gesetze brechen, weil sie mehr von Bequemlichkeit halten als von Rechtsschaffenheit.
Das Gesetz brechen ist scheisse, aber die Musikindustrie provoziert es. Sie soll doch bitte mit der Zeit gehen, sich anpassen und sich innovativ vermarkten, dann hätten wir dieses Problem nicht.
wenn für die cds nach wie vor so ein horender preis verlangt wir JA! ausserdem werde ich dann wohl eher auf webradio ausweichen den cd's sind einfach unpraktische, sperrige und vor allem langsame medien, und das rippen braucht auch noch aufwand...
nebenbei war das ja wieder ein super toll ausgedachter vergleich, ich hoer aber mal weg denn es war ja spät am abend ;-)
Es ist jetzt früh am Morgen und ich find den "Vergleich" immernoch ok.
Du weisst, dass andere für deine Musik bezahlen?
Und Du kannst dir vorstellen, dass die nicht billiger werden kann, wenn sich die Leute nicht über Wasser halten können.
Die Künstler sind freiwillig (!) zu nem Label gegangen.
Das Label braucht auch Geld um neue Künstler zu finden, Kosten für Studio, Promotion, Produktion etc..
Alles damit dir der Sound an den Arsch getragen wird.
Ausser dass Du damit dein Gewissen beruhigen kannst taugt diese Aussage nichts.
guckst du, ich wollte mir kuerzlich mal ausnahmsweise ne cd kaufen, weil mir der sound gepasst hat.
die cd ist schon 10 jahre alt, aber auch sonst haette ich sie nicht gekauft fuer 35.- (!).
also bin ich wieder aus dem laden rausgegangen.
kannst du mir mal die stellen quoten wo der ccc zu urheberrechtsverletzungen aufruft ? ich sehe da nur das sie einem vom kauf der produkte dieser industrie abraten. was ich hingegen genausowenig sehe wie der aufruf in zukunft sich seine musik selber zu singen und anzuhören, ist der aufruf sich das ganze gesäusel illegal zu besorgen.
Nein, kann ich nicht. Ich sagte ja "indirekt".
Der Boykottaufruf ruft nur dazu auf, keine CDs mehr zu kaufen. Aber wie gesagt werden viele dieser Boykottunterstützer deshalb nicht aufhören weiterhin Musik zu hören, sondern sich einfach ihre Musik aus Tauschbörsen beschaffen. Somit Boykottieren sie einerseits die Musikindustrie und müssen andererseits nicht auf das Luxusgut "Musik" verzichten.
Zugegebenermassen ist es nun fraglich, ob man die Schuld für diese URV's die andere Begehen dem CCC in die Schuhe schieben darf. Die Schuld vielleicht nicht, aber vom CCC sollte man hinsichtlich einer solchen Aktion schon eine gewisse Weitsicht erwarten können.
dabei gehst du davon aus das das Urheberrecht so wie es feststeht auch richtig ist. Und davon bin ich nicht überzeugt. Der Gedanke war das man kreative leistungen schützt, diesem "Spirit" könnte man nur Beipflichten wenn man nicht soviel auch falsch machen könnte.
Man müsste das Immaterialgüterrecht insgesamt unter den neuen bedingungen in der Gesellschaft und der Politik diskutieren.
Die Situation hat sich verändert, die Gesetze müssen dem auch rechnung tragen, das tun sie in der heutigen Form aber auf nur sehr beschränktem gebiet.
Ja, ich bin vom URG der Schweiz überzeugt. Es stellt etliche Urheberrechtsgesetze anderer Länder in den Schatten.
Das URG von Deutschland z.B. ist verglichen mit unserem einfach lächerlich. Ihre Bestimmungen bezüglich Kopiererlaubnis von Sicherheitskopien z.B. sind unverantwortlich. Sie verbieten ja bekanntlich nicht das erstellen von Sicherheitskopien, sondern das Umgehen eines Kopierschutzes und die Programme dies selbiges bewerkstelligen. Sie überlassen es somit der Industrie, ob es gesetzeswidrig ist, eine CD zu kopieren oder nicht. Halt je nach dem, ob die Industrie die CD kopierschützt oder nocht. In der Schweiz wäre so etwas undenkbar.
Es würde mich sehr interessieren, welchen Punkt des URG's du als nicht zeitgemäss erachtest. Meiner Ansicht nach ist das URG selbst für neuartige Fälle von Urheberrechtsverletzungen, wie z.B. Softwarepiraterie optimal konzipiert. Die gesetzlichen Ergänzungen, welche in den letzten Jahren getätigt wurden, haben eigentlich allgemein gesehen die Schweizer Gesetzestexte auf einen Stand gebracht, der in der heutigen Welt wo Computerkriminalität zum Alltag gehört, durchaus bestand hat.