Dein Post wäre soweit in Ordnung, wenn es um eine andere, als eine Landessprache gehen würde... das war vielleicht ein Tessiner-Kind, das hier vorbeikam mit der Familie, weil es in der Willensnation Schweiz, wie es sich gehört, auch mal in die anderen Landesteile fährt... ;-)
Aber es gibt genau diesen Fall sicher mit Serbisch oder whatever.
Es geht aber um das Gegenteil: wir nehmen das Geld ja extra in die Hand, damit wir diese Mehrgleisigkeit erhalten können. Das ist wichtiger als das Geld. Das ist kulturelle Vielfalt, das ist Leben.
wenn es tessiner wären, würde sich aber wieder die frage stellen, wo die eltern waren.
anyway, das beispiel "italienisch" find ich nicht verkehrt. es gibt genug italiener in der schweiz (z.b. solche, die bei meinem vater gearbeitet haben), die vor mehreren jahrzehnten in die schweiz gekommen sind und bis heute nicht anständig deutsch sprechen. das phänomen ist mir absolut unverständlich, aber solche leute gibt es haufenweise.
und was ist da dabei? sie können ja eine landessprache.
kannst du italienisch? können alle deutschschweizer italienisch? viele können nichtmal französisch, und das ist immerhin eine weltsprache.
der mit den eltern ist mir auch noch nicht ganz klar. wieso müssen die eltern an den goofen kleben? die könnten am glacestand sein, auf der toilette, am zeitung kaufen, im auto das picknick am holen...
es ist ein unterschied, ob ich in der deutschschweiz lebe und keine fremdsprache kann (was allerdings nicht zutrifft) oder ob jemand seit 30 jahren in der deutschschweiz lebt und noch immer kein richtiges deutsch kann.
wenn ich in einen anderssprachigen landesteil ziehe oder gar ins ausland, dann geb ich mir die grösste mühe, die jeweilige sprache zu erlernen. und nach einem mehrjährigen daueraufenthalt sollte es jedem menschen möglich sein, diese sprache fliessend und grösstenteils fehlerfrei zu sprechen.
italienisch will ich übrigens diesen sommer lernen. sils-maria ist zwar deutschsprachig, aber es gibt leider auch da haufenweise saisonniers, die z.t. seit jahren da arbeiten und es immer noch nicht für nötig halten, die deutsche sprache zu erlernen. bei meinem job bin ich fast dazu gezwungen, mir einen gewissen wortschatz in italienisch anzueignen.
man darf das scho so sehen, aber es ist ein klein wenig Uber-idealistisch. wenn nur schon alle immigranten fliessend EINE schweizer landessprache sprechen würden, wäre ich eigentlich zufrieden.
dass du dir aus diesen gründen italienisch reinstellen willst, finde ich natürlich edel.
wenn also einer in seiner heimat französisch gelernt hat und in die schweiz flüchtet, über jahre hinweg in zürich lebt, nie einen fuss ins welschland setzt und trotzdem kein deutsch lernt, findest du das in ordnung?
ich hab vor fünf jahren in zug einen schwarzen kennengelernt, ein wirklich netter kerl. hat damals nur englisch gesprochen. hab den kontakt irgendwann verloren und ihn vor kurzem wieder getroffen. der spricht immernoch kein wort deutsch! nach fünf jahren. ist sowas nicht ignorant?
ich selbst habe in den letzten vier monaten mehr italienisch gelernt als einer der italienischen köche, der seit fünf jahren in unserem hotel arbeitet, deutsch spricht. in einem deutschsprachigen ort!
findest du das nicht etwas blauäugig? Nur schon aufgrund des täglichen Zusammenlebens ist ein Ansatz der jeweiligen Spache notwendig. Wenn man sich einfach dagegen sträubt halte ich das für ein klares Zeichen. Wer sich selbst nicht integrieren will, soll auch die Konsequenzen in kauf nehmem. Da nützt die ganze gutgewollte Integrationspolitik der Schweiz nichts.
Wenn er nicht Deutsch lernen will, soll er sich dann aber auch nicht wunder wenn er in der Baeckerei neben an kein Baguett erhaellt.
Ich kenn nur die Welschlanederin die in meiner Lehrfirma fuer ca. 1 Jahr in die Deutschschweiz kam und am Ende etwa gleich gut Deutsch sprach wie eine andere Mittarbeiterin Russisch nach 3 Monate Russisch Kurs.
ich finde, jeder schweizer sollte zumindest zwei landessprachen sprechen. weiss nicht, ob du das auch so siehst. wenn das der fall wäre, ginge das auch problemlos mit französisch in zürich. aber die schweiz ist ein sonderfall, in berlin soll ein franzose natürlich deutsch lernen.
wenn er jahrelang in zürich lebt, dürfte er sich schon um etwas deutsch bemühen. aber vordergründig sollten die schweizer mal vor der eigenen türe kehren, und sich in ihren eigenen sprachen auskennen, bevor sie den einwanderern forderungen stellen. gerade die schweizer.
englisch ist was anderes. einer, der nur englisch spricht, soll in der schweiz die sprache von dem landesteil lernen, wo er sich aufhält, oder einfach irgendeine der drei, das sicher. ja, alles andere ist ignorant.
naja, der italienische koch arbeitet an der grenze zum italienischsprachigen raum, das ist wieder nicht so schlimm. vielleicht kann er ja französisch, und das kannst du als deutschschweizerin dank der schule ja auch eher als italienisch ;-)
"kurz": natürlich sollen sie sich anpassen! nur haben "unsere väter gewollt, dass wir einen mehrsprachigen staat haben", und den haben wir jetzt und er funktioniert und soll erhalten bleiben, und deshalb hat ein schweizer mehr pflichten zu erfüllen, bevor er einem einwanderer sagen kann, was er tun muss, als ein staatsbürger eines einsprachigen landes.
schon klar duce, aber mit der kommt man nicht weit. eine papier-landessprache.
sie wurde afaik auch nur in diesen status versetzt, weil die schweiz irgendwann mal dachte, es könnte sein, dass italien anspruch an diesen gebieten erhebt, weil man da ähnlich spricht wie bei ihnen. da hat man sie kurzerhand politisch so fest integriert, dass das italien nur noch viel mühsamer hätte erobern können.
aber die schweiz ist ein sonderfall, in berlin soll ein franzose natürlich deutsch lernen.
humbug! warum sollte es sich in der schweiz mit immigranten anders verhalten als im ausland? bloss weil sich der durchschnittsschweizer in mehr als einer sprache verständigen kann, kann man doch von ausländern hier dasselbe erwarten wie in berlin. wohlgemerkt, ich spreche hier nicht von touristen sondern von solchen, die sich hier niederlassen und mehrere jahre in der deutschschweiz leben.
hast du denn damals versucht, dich in lausanne nur mit deutsch durchzuschlagen? wohl kaum. ich würde mir dabei jedenfalls ziemlich blöd vorkommen. ignorant eben.
ja, ok, es soll sich gleich verhalten mit immigranten in der schweiz, wie im ausland. aber ich persönlich erwarte von einem schweizer, dass er zwei sprachen spricht. unter diesen umständen hat ein immigrant schon eine höhere chance, sich hier verständigen zu können. und wenn er das kann, auch wenn er nicht die sprache der region spricht, in der er sich aufhält, wäre ich bescheidener mensch eben schon zufrieden.
rein damit wäre schon sehr viel getan - realistisch gesehen, sind wir aber auch davon meilenweit entfernt.
Englisch braucht man jeden Tag wenn man auch nur Ansatzweise was mit IT zu tun hat. Und auch sonst macht es das rechierchieren im Internet einiges einfacher.
ich habe nicht die arroganz, zu behaupten, ich spreche fliessend französisch, auch wenn viele leute mein französisch in ihrem lebenslauf als "mündlich und schriftlich fliessend" bezeichnen würden.
wenn eine meint er chöni mit mandarin, englisch oder farsi i dä schwiz überlebä, denn söll er das mache, han i absolut keis problem. er häts denn eifach schwieriger, im Dorflade vo Oberhinterpfupfinge Uskunft überzcho.
Durfte vorgestern im Coop jemandem Helfen, der versuchte, mit seinem ganz komischen Englisch Abfallmarken zu bekommen ("the thing you put on the raaabissss"). Ist doch sein Problem.
Die Franzosen machens einem auch schwer, sich auf deutsch oder englisch zu verständingen.
Regt euch doch lieber über wirklich mühsames Zeug auf, zb Leute die Besteck am in-den-Mund-Teil anfassen beim auftischen. Und zugeben, dass sie nach dem Pissen die Hände nicht waschen.
wenn wir uns nur über die wirklich "wichtigen" Dinge des lebens aufregen würden, gäbs viele threads hier nicht. :) aber eigentlich hab ich den artikel nur zur allgemeinen belustigung hier reingestellt.
eben, es ist doch spannend, wenn man über solche dinge diskutieren kann. wo kämen wir denn hin, wenn keiner über seinen eigenen gartenzaun hinaus schauen würde?
Nun ja, scheinbar ist hier auch jeder Experte in Integrationsfragen! Aber zu einer Integration kann doch wohl nicht nur die Sprache gehören! Die ist nur ein kleiner Teil, den ihr hier schön gross aufgeblasen habt. Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen das sich eine Gesellschaft sooo krass an der Sprache identifiziert.
Ausserdem können die Integrationswilligen auch nicht alles richtig machen! Oder macht ihr in der Schule immer 6er ?
Das stimmt. Vieles Andere geht aber erst durch die Sprache, z.B. kann man einem Spanier nicht ohne Weiteres erklären, dass man keinen Senf auf die St.Galler Bratwurst tut, wenn er kein Deutsch spricht...